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CSD 2014: Conchita Wurst begeistert die Berliner gay community

CSD 2014

Conchita Wurst begeistert die Berliner gay community

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    Die Sängerin Conchita Wurst kam zur Stonewall Gala in Berlin und richtete klare Worte an die gay community.
    Die Sängerin Conchita Wurst kam zur Stonewall Gala in Berlin und richtete klare Worte an die gay community. Foto: Jörg Carstensen (dpa)

    Conchita Wurst hat den Christopher Street Day (CSD) in Berlin besucht. Die bärtige Dragqueen kam in die deutsche Hauptstadt, die auch als "Homo-Hauptstadt" Europas gilt, und nahm einen Preis entgegen. Denn der Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen einte die zerstrittene Szene zumindest ein Stück weit.

    "Die Wurst" will keine Ikone sein

    Für einen Abend bloß kam Conchita Wurst nach Berlin. Mit ihrem ESC-Siegerlied "Rise Like A Phoenix" trat sie bei der "Stonewall Gala" im Deutschen Theater auf. Als Ehrengast trat die Österreicherin nicht nur auf, sondern bekam auch den Sonderpreis. "Die Wurst" ist dankbar und glücklich - eine Ikone will sie aber nicht sein. Auch als Vorbild sieht sie sich nicht, nicht jeder junge Mann sollte sein wie sie: "So zu sein wie ich bin, das ist zuerst einmal nur meine eigene Wahrheit."

    Conchita Wurst bekommt Sonderpreis für Zivilcourage

    Dass sie einen Preis für Zivilcourage von der gay community bekommen hat, ist sehr wichtig für Conchita Wurst. Das sei die Bestätigung, dass sie nicht Schwachsinn von sich gebe und etwas Gutes mache, freut sich die Sängerin. So manches Mitglied aus den Anfängen der Schwulenbewegung soll Tränen in den Augen gehabt haben, als Tom Neuwirth (25) den Eurovision Song Contest gewann und selbstbewusst für das Anderssein einsetzte.

    Conchita Wurst konnte mit ihrem Sieg zumindest ein bisschen Frieden in die gay community bringen, die kein besonders gemeinschaftlilches Bild abgibt. Auch unter LSBTTIQ (lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgenderen, intersexuellen, queeren Menschen) spielen Sexismus, Ausgrenzung oder Rassismus leider eine Rolle. Allein durch das "Nicht-Heterosexuellsein" ist noch lange keine Solidarität gegeben.

    Sängerin Conchita Wurst fand auch deutliche Worte für die zerstrittene Berliner Szene. Man solle sich wieder auf das Westentliche konzentrieren, betonte die bärtige Frau aus Österreich. "Wir sind eine Community und sollten zusammenhalten und gemeinsam unsere Rechte einfordern, die uns zustehen." dpa (Gregor Tholl)/sh   

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