Mit einer makaberen Aktion hat ein chinesischer Freizeitpark die Eröffnung einer neuen Attraktion gefeiert: Um die neue Bungee-Anlage im Meixin Red Wine Town nahe der Millionenstadt Chongqing einzuweihen, haben die Betreiber ein lebendes Schwein von der 70 Meter hohen Plattform gestoßen.
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, verbreiteten sich Bilder und Videos der Aktion rasend schnell in chinesischen sozialen Netzwerken. Darauf zu sehen: vier Männer, die das gefesselte und rund 75 Kilogramm schwere Schwein über eine Metalltreppe auf die Plattform hochtragen, es in ein Bungee-Geschirr spannen. Anschließend stoßen sie das Tier, dem sie für die Aktion ein blaues Cape umgelegt haben, in die Tiefe.
Schwein von Bungee-Plattform gestoßen: Kritik an Tierquälerei
In den sozialen Netzwerken regte sich Unmut, viele Nutzer kritisierten die Betreiber des Parks als Tierquäler.
Die Betreiberin des Parks, die ihren Namen nicht nannte, erklärte gegenüber der South China Morning Post: "Wir haben das Schwein den ersten Sprung machen lassen, da die Schweinefleisch-Preise in diesem Jahr sehr hoch waren, zuletzt aber ein wenig gefallen sind."
Schweinefleisch ist in China ein Grundnahrungsmittel, doch durch die afrikanische Schweinepest, die im August 2018 begann und sich über das ganze Land ausbreitete, sind schätzungsweise 200 Millionen Tiere gestorben. Die Preise schossen dadurch in die Höhe. Im Dezember war das Fleisch laut South China Morning Post fast doppelt so teuer wie ein Jahr zuvor, wenn auch um fünf Prozent billiger als im Vormonat.
Betreiber der Bungee-Plattform: Schwein wird ohnehin geschlachtet
Zudem habe man mit dem Stunt feiern wollen, dass das chinesische Jahr des Schweins zu Ende gehe. Am 25. Januar beginnt das Jahr der Ratte. Ein Pressesprecher des Parks sagte zur South China Morning Post, das Tier würde ohnehin für das Neujahrs-Bankett geschlachtet werden und dass ein Schock-Erlebnis auf dem Weg zur Schlachtung für die Schweine "normal" sei. Außerdem sei der Stunt nur "ein wenig Entertainment" gewesen.
Ein Nutzer der Twitter-ähnlichen Plattform Weibo schrieb: "Den Betreiber zu fesseln und dort herunterzustoßen, würde viel mehr Spaß machen." (sli)
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