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Porträt: Dieser Unternehmer spendet 100 Millionen Euro für Notre Dame

Porträt

Dieser Unternehmer spendet 100 Millionen Euro für Notre Dame

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    François-Henri Pinault ist französischer Unternehmer und Milliardär. Für den Wiederaufbau von Notre-Dame spendet er 100 Millionen Euro.
    François-Henri Pinault ist französischer Unternehmer und Milliardär. Für den Wiederaufbau von Notre-Dame spendet er 100 Millionen Euro. Foto: Daniel Karmann, dpa (Archiv)

    François-Henri Pinault muss nicht lange überlegen. Die Pariser Feuerwehr kämpft noch gegen die Flammen in Notre-Dame, da verspricht der Unternehmer schon 100 Millionen Euro aus dem Fundus seiner Familie für den Wiederaufbau der Kathedrale. Auch seinem Rivalen Bernard Arnault ist er, wieder einmal, die berühmte Nasenlänge voraus. So wie Pinault ihm einst die Luxusmarke Gucci entrissen und ihn bei der Übernahme von Yves Saint Laurent ausgestochen hat, so ist er auch jetzt einen Tick schneller. Dafür spendet der noch deutlich reichere Arnault sogar 200 Millionen für Notre-Dame.

    Pinault spendet 100 Millionen für Notre-Dame

    Hier Arnault mit Dior, Bulgari oder Louis Vuitton, dort Pinaults Familie mit Gucci, Brioni, Yves Saint Laurent und dem nicht ganz so glamourösen Sportartikler Puma: Seit fast zwei Jahrzehnten ist François-Henri Pinault eine der Hauptfiguren im Wettbewerb der Edelmarken. Für den Boulevard noch interessanter allerdings ist das Privatleben des 56-jährigen. Er hat zwei Kinder aus seiner ersten Ehe, einen Sohn mit dem früheren Top-Model Linda Evangelista – und er ist heute mit der Schauspielerin Salma Hayek verheiratet, auch das ein Stoff wie gemacht für einen Film.

    Töchterchen Valentina Paloma ist im Sommer 2008 noch kein Jahr alt, als Pinault und Hayek die Auflösung ihrer Verlobung bekannt geben, um ein halbes Jahr später plötzlich doch in Paris vor den Traualtar zu treten. Pinault selbst behauptet, das Manöver habe nur dazu gedient, um Journalisten und Paparazzi abzuwimmeln, die sich sogar als Kindermädchen beworben hätten, um Einblicke in das Privatleben des prominenten Paares zu bekommen.

    Der Unternehmer hat ein Vermögen von 30 Milliarden Euro

    Geboren in Rennes wächst Pinault nach der Trennung seiner Eltern bei der Mutter auf, ehe sein Vater ihn für das letzte Schuljahr nach Paris holt. Er studiert an einer angesehenen Wirtschaftsfakultät und verdient sich im weitverzweigten Firmengeflecht der Familie im Holzhandel, im Fahrzeuggeschäft sowie bei der Buch- und Medienkette Fnac erste Sporen als Manager. „Er hat die Weisheit eines Elefanten und die Schnelligkeit eines Geparden“, sagt ein früherer Finanzchef über ihn. 2005 schließlich rückt Pinault junior an die Spitze der von PPR in Kering umbenannten Holding der Familie, die ihr Geld heute vor allem mit ihren Luxusmarken verdient und auf ein Vermögen von knapp 30 Milliarden Euro taxiert wird. Ihrem Vorbild, großzügig für Notre-Dame zu spenden, folgen am Dienstag noch etliche andere Firmen und wohlhabende Franzosen.

    Wie der Vater ist auch der Sohn Pinault ein Freund der Kunst und ein großzügiger Mäzen. Mal übernimmt er die Produktionskosten für einen Film, der den Franzosen die Zerbrechlichkeit der Natur vor Augen führen soll, mal gründet er eine Stiftung, die Gewalt gegen Frauen bekämpfen will. Außerdem ist François-Henri Pinault seit Kindheitstagen ein flammender Fan von Stade Rennes – auch der traditionsreiche Fußballklub gehört inzwischen der Familie.

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