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Santa Clarita: Drama an High School: 16-Jähriger erschießt Jungen (14) und Mädchen (16)

Santa Clarita

Drama an High School: 16-Jähriger erschießt Jungen (14) und Mädchen (16)

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    Ein Lehrer hält eine Schülerin tröstend im Arm. Ein 16-Jähriger hat an der High School das Feuer eröffnet und mindestens einen Menschen getötet.
    Ein Lehrer hält eine Schülerin tröstend im Arm. Ein 16-Jähriger hat an der High School das Feuer eröffnet und mindestens einen Menschen getötet. Foto: Marcio Jose Sanchez, dpa

    Ein Schütze hat an einer Schule im kalifornischen Santa Clarita das Feuer eröffnet und zwei Schüler erschossen. Bei den Toten handelte es sich um eine 16-Jährige und einen 14-Jährigen, wie die Polizei in Santa Clarita nördlich von Los Angeles mitteilte. Eine 14-jährige und eine 15-jährige Schülerin sowie ein 14-jähriger Schüler der Saugus High School seien verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze - der am Donnerstag 16 Jahre alt geworden sei und ebenfalls die Saugus High School besucht habe - habe sich danach selber mit der letzten Patrone in seiner Pistole in den Kopf geschossen. Er sei mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. 

    Tödliche Schüsse an High School in Santa Clarita: Mutmaßlicher Täter gefasst

    Captain Kent Wegener vom Sheriff-Büro des Distrikts Los Angeles sagte, der Schütze habe eine halbautomatische Pistole genutzt, in der nach der Bluttat keine Patronen mehr gewesen seien. Bei der Polizei sei um 7.38 Uhr (Ortszeit/16.38 Uhr MEZ) ein erster Notruf eingegangen. Zwei Minuten später seien Beamte an der Schule gewesen. Dort hätten sie sechs Verletzte mit Schusswunden vorgefunden, die alle Schüler an der Saugus High School seien. 

    Später habe sich herausgestellt, dass unter den sechs Verletzten der mutmaßliche Täter sei, sagte Wegener. Zwei der verletzten Opfer starben nach Angaben der Polizei später im Krankenhaus. Paul Delacourt von der Bundespolizei FBI sagte, es gebe derzeit keine Hinweise auf ein Motiv oder eine Ideologie hinter der Tat. 

    USA: Die schlimmsten Schießereien der vergangenen Jahre

    18. Mai 2018: Bei einer Schießerei in der Santa Fe High School im US-Bundesstaat Texas werden zehn Menschen getötet. Nach Polizeiangaben eröffnet ein 17 Jahre alter Schüler das Feuer auf Klassenkameraden. Unter den Todesopfern sind neun Schüler. Weitere zehn Menschen werden verletzt, einige von ihnen schwer - unter ihnen auch zwei Polizisten.

    14. Februar 2018: Ein 19-jähriger Ex-Schüler dringt am Valentinstag in in die Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland ein und eröffnet das Feuer: 17 Menschen sterben.

    5. November 2017: Mitten im Gottesdienst in einer Baptistenkirche in Texas hat ein Angreifer 26 Menschen getötet und rund 20 weitere verletzt. Das Blutbad von Sutherland Springs reiht sich ein in eine ganze Serie grausamer Schusswaffenangriffe in den USA, bei denen allein in den vergangenen 20 Jahren dutzende unschuldige Menschen getötet wurden.

    1. Oktober 2017:  In Las Vegas feuert ein Heckenschütze aus einem Fenster im 32. Stockwerk eines Hotels auf Besucher eines Countrymusik-Festivals. Der 64-jährige Stephen Paddock tötet 58 Menschen und verletzt rund 550 weitere, bevor er sich selbst erschießt. Es ist das schlimmste Blutbad in der jüngeren US-Geschichte. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Tat für sich, die Polizei bezweifelt aber Kontakte Paddocks zum IS.

    12. Juni 2016:  Der 29-jährige Omar Mateen eröffnet im Juni 2016 das Feuer auf die Gäste des Homosexuellen-Clubs "Pulse" in Orlando im Bundesstaat Florida. Er tötet 49 Menschen und verletzt 68 weitere, bevor die Polizei ihn erschießt. Während der dreistündigen Geiselnahme bekannte sich der Täter in Anrufen bei der Polizei zum IS, dieser reklamierte anschließend die Tat für sich.

    2. Dezember 2015:  Ein US-Bürger pakistanischer Abstammung und seine Frau erschießen im Dezember 2015 während einer Weihnachtsfeier seines Arbeitgebers in einem Behindertenzentrum im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen, 22 weitere werden verletzt. Stunden später erschießt die Polizei die beiden Muslime. Sie hatten sich zuvor im Internet radikalisiert.

    16. September 2013: In einem Kommandozentrum der US-Marine in der Hauptstadt Washington erschießt ein ehemaliger Reservist zwölf Menschen, ehe er bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wird. Er war wegen psychischer Probleme schon vorher aufgefallen.

    20. Juli 2012:  In einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado eröffnet ein 24-jähriger Mann während der Premiere des neuen "Batman"-Films das Feuer. Zwölf Menschen werden getötet und 70 verletzt. Der Amokläufer wird festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt.

    14. Dezember 2012:  Ein 20-jähriger Mann mit schweren psychischen Problemen schießt in der Sandy-Hook-Grundschule von Newtown um sich, er tötet 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene. Zuvor hatte er bereits seine Mutter getötet. Nach den Bluttaten nimmt er sich das Leben.

    5. November 2009:  Ein Militärpsychiater schießt auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood in Texas um sich. Der Mann mit palästinensischen Wurzeln tötet 13 Menschen und verletzt 42, bevor er festgenommen wird.

    3. April 2009:  Ein vietnamesischer Immigrant erschießt in einem Zentrum für Einwanderer der Stadt Binghamton im Bundesstaat New York 13 Menschen, bevor er sich selbst tötet.

    16. April 2007: Bei einem Amoklauf an der US-Hochschule Virginia Tech in Blacksburg erschießt ein 23-jähriger Student 27 Studenten und fünf Lehrer, dann tötet er sich selbst.

    20. April 1999:  An der Columbine High School in Littleton im Bundesstaat Colorado erschießen zwei schwarz gekleidete und vermummte Jugendliche zwölf Mitschüler und einen Lehrer. Danach begehen sie Suizid.

    In den USA kommt es immer wieder vor, dass in Schulen, Einkaufszentren oder an anderen öffentlichen Orten Menschen durch Schüsse getötet werden. So hatte etwa im Februar 2018 an einer High School in Parkland (Florida) ein 19-Jähriger 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen. Der Schütze wurde festgenommen. Überlebende Schüler hatten nach dem Blutbad eine Protestaktion gegen Waffengewalt und für striktere Waffengesetze in den USA gestartet, die zu einer landesweiten Bewegung wurde.

    In El Paso im US-Bundesstaat Texas ist derzeit ein Schütze wegen Mordes an 22 Menschen angeklagt. Im Falle einer Verurteilung droht dem 21-Jährigen die Todesstrafe. Der Texaner wird beschuldigt, Anfang August in einer Walmart-Filiale im texanischen El Paso an der Grenze zu Mexiko das Feuer eröffnet und 22 Menschen getötet zu haben. Ermittler behandeln die Bluttat als inländischen Terrorismus. Sie gehen davon aus, dass der Todesschütze bei seinem Angriff vor allem Mexikaner töten wollte. Wenige Stunden nach dem Massaker richtete ein weiterer Schütze in Dayton (Ohio) ein Blutbad an. 

    Bemühungen für schärfere Waffengesetze laufen seit Jahren ins Leere - vor allem, weil die Republikaner von US-Präsident Donald Trump dagegen sind. Die mächtige Waffenlobbyorganisation NRA bekämpft jeden Versuch, Waffenbesitz stärker zu regulieren. Auch Trump ist gegen eine Einschränkung des Rechts auf Waffenbesitz, das in der US-Verfassung verankert ist. (dpa)

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