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Sommerzeit: Europa lässt sich Zeit mit der Abschaffung der Zeitumstellung

Sommerzeit

Europa lässt sich Zeit mit der Abschaffung der Zeitumstellung

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    Grundsätzlich soll die halbjährliche Zeitumstellung abgeschafft werden - die Frage ist nur: Soll dann ständig die Sommer- oder die Winterzeit gelten?
    Grundsätzlich soll die halbjährliche Zeitumstellung abgeschafft werden - die Frage ist nur: Soll dann ständig die Sommer- oder die Winterzeit gelten? Foto: Ralf Hirschberger, dpa (Symbolbild)

    Die geplante Abschaffung der Zeitumstellung in Europa kommt in diesem Jahr kaum noch voran. Die EU-Kommission hatte nach einer selbst organisierten Umfrage vorgeschlagen, den alljährlichen Wechsel zwischen Sommer- und Normalzeit zu beenden. Sie legte dafür im September 2018 den Entwurf einer Richtlinie vor. Das Europäische Parlament stimmte dafür, die Zeitumstellung nach dem Jahr 2021 aufzugeben. Nun müssen die Mitgliedstaaten sich im Rat festlegen - doch dort stehen die Uhren in dieser Sache still.

    Kroatien hat als aktuelles Vorsitzland keinerlei Absicht, einen Ratsbeschluss dazu voranzutreiben. Im zweiten Halbjahr übernimmt Deutschland die EU-Präsidentschaft - und hat ebenfalls "keine konkreten Planungen" in dieser Frage, wie es von EU-Diplomaten heißt.

    EU-Umfrage: Deutsche sind mehrheitlich für eine dauerhafte Sommerzeit

    Die Mitgliedstaaten überlegen nach Angaben aus Brüssel auch noch, welche Zeit - die normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ) oder die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) - nach einer Abschaffung der Umstellung als Standard gelten soll. Das können die 27 EU-Staaten künftig eigenverantwortlich festlegen - sobald Parlament und Rat der Richtlinie zur Abschaffung der Zeitumstellung zugestimmt haben. Bisher ist die regelmäßige Umstellung für alle Länder in der EU einheitlich festgelegt.

    Die Mehrheit der deutschen Teilnehmer wünschten sich bei der Online-Umfrage der EU-Kommission eine dauerhafte Sommerzeit. Einwände gibt es gegen beide Modelle. Bei einer ewigen Winterzeit, wie die Normalzeit landläufig genannt wird, ginge die Sonne am längsten Tag des Jahres schon gegen 20.30 statt 21.30 Uhr unter.

    Bei einer ewigen Sommerzeit würde im Winter die Sonne teilweise erst nach 9 Uhr aufgehen. Möglicherweise würden dann Schülerinnen und Schüler noch schlechter aus den Betten kommen. Der frühe Unterrichtsbeginn steht ohnehin in der Kritik, weil Studien nahelegen, dass die wenigsten schon morgens um 8 Uhr maximal aufnahmefähig sind.

    Wann ist die Zeitumstellung auf Sommerzeit?

    Die Funkuhren machen es automatisch, alle anderen Uhren müssen wir an diesem Wochenende vorstellen - und zwar in der Nacht auf Sonntag, 29. März von 2 Uhr auf 3 Uhr. Wir verlieren mit der Umstellung auf Sommerzeit somit eine Stunde.

    In der EU werden seit 1996 am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt. In Deutschland gibt es die Sommerzeit sogar schon seit 1980. Über Sinn und Zweck der Zeitumstellung wird seit langem gestritten. Ursprünglich sollte dank einer besseren Ausnutzung des Tageslichts Energie gespart werden, doch der wirtschaftliche Nutzen ist verschwindend gering. (dpa)

    Zeitumstellung: Termine, Ursachen, Abschaffung

    Lesen Sie dazu auch: Umfrage: Zeitumstellung führt zu gesundheitlichen Problemen

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