Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Experte: Musik-Blockbuster sterben aus

Panorama

Experte: Musik-Blockbuster sterben aus

    • |
    Experte: Musik-Blockbuster sterben aus
    Experte: Musik-Blockbuster sterben aus Foto: DPA

    "Die Musikbranche atomisiert sich immer mehr. Jeder Hörer bekommt seinen eigenen Künstler", sagte der Leiter der Mannheimer Pop-Akademie, Prof. Udo Dahmen, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa zum Abschluss der Musikmesse Popkomm. Auch die nach Musikrichtungen unterteilten Fangruppen splitterten sich immer weiter in "Sublabels und Subfraktionen" auf.

    Dies sei auch eine Folge der sozialen Netzwerke im Internet, sagte Dahmen. Mit Hilfe des Internets könne sich jeder Musikfan seinen individuell passenden Künstler suchen. Neben der Internetpiraterie durch illegale Downloads sei diese Fragmentierung der Interessen eines der größten Probleme der Musikindustrie. Rockbands wie U2, deren Konzerte von drei Generationen zwischen 15 und 75 Jahren besucht werden, gebe es kaum noch.

    "U2 ist eine Weltmarke wie Daimler", sagte Dahmen und nannte dafür vier Gründe: eine seit Jahrzehnten hohe musikalische Qualität, ein gutes Songwriting, eine professionelle Umsetzung und eine glaubwürdige Botschaft. Mit seinem Eintreten für die Dritte Welt und den Umweltschutz richte Leadsänger Bono den Fokus auf wichtige politische Themen. "Diese Themen beschäftigen auch die jüngere Generation" - daher gelinge es U2, auch jüngere Fans zu gewinnen. Die Nähe der irischen Band zur Independent-Musik locke ebenfalls Nachwuchshörer an.

    Bei den meisten Musikbands waren früher die Platten und CDs die Gewinnbringer; die Tourneen dienten vor allem der Ankurbelung des Verkaufs. Dies habe sich grundlegend geändert, sagte Dahmen: "Die Tonträger promoten heute die Konzerte, nicht mehr umgekehrt."

    Die Popkomm ging am Freitag in Berlin zu Ende. U2 spielen am Samstag- und Sonntagabend vor jeweils 45 000 Fans im neuen Stadion Letzigrund in Zürich. In der Mitte der Arena wurde die 28 Meter hohe Rundbühne der "360 Grad"-Welttournee errichtet. In Deutschland ist die Rock-Show der Superlative nach den Stationen in Frankfurt (10.8.) und Hannover (12.8) noch in München (15.9.) zu erleben.

    Popkomm

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden