
Bitcoin-Code verloren: Er ist Multimillionär – theoretisch


Es ging um 180 Millionen Euro: Wie die Bitcoinblase einen Deutschen fast sehr reich gemacht hätte.
Was man mit 180 Millionen Euro alles anfangen könnte. Jeden Tag Champagner trinken. Die Corona-Pandemie auf einer eigenen Insel aussitzen. Sich eine Eigentumswohnung in München kaufen. Möglichkeiten gibt es viele. Einziges Problem: Man müsste halt nur an so viel Geld kommen. Einen deutschen Programmierer im Silicon Valley macht dieses Problem derzeit beinahe verrückt. Er hätte nämlich das Geld. Theoretisch zumindest. In der New York Times hat Stefan Thomas, so heißt der verhinderte Millionär, seine Geschichte erzählt. Sie beginnt mit einem Geschenk.
Bitcoins lassen sich nicht umtauschen
Es ist das Jahr 2011. Thomas hat für das Erstellen eines animierten Erklärvideos fürs Internet eine Anerkennung von 7002 Bitcoins erhalten. Der Bitcoin ist im April des Jahres erstmals mehr als einen Dollar wert. Thomas lässt Bitcoin also Bitcoin sein, arbeitet weiter, wechselt den Job, zieht in die USA und lebt sein Leben. Bis irgendwann alle Welt vom Bitcoin-Boom spricht.
Die umstrittene Digitalwährung ist längst zum heißen Spekulationsobjekt geworden. Vergangene Woche stieg ihr Kurs kurzzeitig über 40.000 Dollar. Da kann man schon mal darüber nachdenken, auszusteigen. Das Problem: Bitcoins kann man nicht einfach in der Bank umtauschen. Das Digitalgeld liegt verschlüsselt auf einem Datenträger. Und der Schlüssel… Leider ja: Ist unwiederbringlich verloren gegangen. Niemand ersetzt Thomas sein Geld. Es bleibt für immer virtuell.
Schwacher Trost: Thomas ist wohl nicht allein. Geschätzt 20 Prozent aller Bitcoins sind offenbar in herrenlosen oder nicht mehr zu öffnenden Börsen, schätzt die Analysefirma Chainalysis.
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