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Köln: Gibt's im Zoo der Zukunft statt Tieren nur eine Smartphone-App?

Köln

Gibt's im Zoo der Zukunft statt Tieren nur eine Smartphone-App?

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    Der Kölner Zoo arbeitet mit Snapchat zusammen. Auf einem Smartphone wird ein virtueller Tiger in einem Gehege gezeigt wird.
    Der Kölner Zoo arbeitet mit Snapchat zusammen. Auf einem Smartphone wird ein virtueller Tiger in einem Gehege gezeigt wird. Foto: Henning Kaiser/dpa

    Der Tiger stolziert auf einer Steinplatte umher, zumindest auf dem Smartphone-Display - in Wirklichkeit ist das Gehege leer. Der Kölner Zoo will in diesen Tagen zusammen mit der Social Media-App Snapchat auf ungewöhnliche Art auf das Artensterben aufmerksam machen. "Wir hoffen, dass es nie dazu kommt, dass wir die Tiere nur noch virtuell erleben können", sagte Zoodirektor Theo Pagel, der am Donnerstag gemeinsam mit der Social Media-App Snapchat das gemeinsame Projekt im Kölner Zoo vorstellte.

    Bis Ende Oktober können Besucher an verschiedenen Gehegen, die zeitweise leer stehen, mit der Snapchat-App bedrohte Tiere auf ihrem Smartphone lebendig machen. "Durch sogenannte Lenses werden Objekte und Tiere zu Leben erweckt und mit der realen Umwelt verschmolzen", sagte Liane Siebenhaar, die bei Snapchat für das Projekt verantwortlich ist.

    Augmented Reality: Ein virtueller Elefant taucht im Gehege auf

    Als Besucher scannt man ein Symbol auf einer Tafel vor dem Gehege und kann dann auf dem Smartphone-Display beobachten, wie sich ein asiatischer Elefant, ein Tiger oder ein Philippinen-Krokodil täuschend echt durchs Gehege bewegt. Die Technik dahinter heißt Augmented Reality.

    "Fast jeder hat ein Smartphone, es gibt eine riesige Verbreitung", sagt Christian Zabel von der Technischen Hochschule Köln, der Augmented Reality wissenschaftlich erforscht. "Es kann einen zusätzlichen Anreiz schaffen, sich tiefer mit einem Thema auseinander zu setzen." Gerade bei jungen Leuten komme das gut an. "Pokemon Go hat es gezeigt", sagte Zabel mit Blick auf das erfolgreiche Handy-Spiel, das ebenfalls auf der Technologie basiert. Auch in der Ausbildung spezieller Berufe komme Augmented Reality mittlerweile zum Einsatz - etwa wenn Rettungskräfte spezielle Kastastrophenszenarien üben.

    Realer Zoo weiter unverzichtbar

    "Das ist erst der Anfang", betonte auch Christopher Landsberg aus dem Vorstand des Kölner Zoos. Man arbeite im Zoo daran, Wissen immer stärker auch auf digitalen Wegen zu vermitteln. Allerdings sei ein "realer Zoo unverzichtbar". Die Tiere sollten weiterhin mit allen Sinnen erfahrbar sein.

    Nutzer werden in der Snapchat-Anwendung auf die Bedrohung der animierten Tierarten hingewiesen und können über die Seite des Kölner Zoos für den Artenschutz spenden. Teil des von Snapchat auch finanziell unterstützten Projektes ist es, zwei echte Philippinen-Krokodile aus Köln in ihre Heimat zurückzuführen.

    Die Aktion läuft vorerst bis zum 28. Oktober. Eine Fortsetzung sei nicht ausgeschlossen, sagte ein Zoo-Sprecher. Man werde danach beurteilen, ob die animierten Tiere auch längerfristig im Kölner Zoo zu sehen sein werden. Snapchat will das Projekt weiter betreiben - ab November sollen die animierten Tiere auch andernorts zu sehen sein. (dpa)

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