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Nachruf: Glen Campbell: Ein Cowboy sagt Adiós

Nachruf

Glen Campbell: Ein Cowboy sagt Adiós

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    Country-Pop und die Gitarre waren Glen Campbells Metier.
    Country-Pop und die Gitarre waren Glen Campbells Metier.

    Die Auftritte in seinen letzten Lebensjahren waren nicht nur rührend, sie strahlten auch Würde aus. Obwohl Glen Campbell schon von der Alzheimer-Kankheit gezeichnet war, versuchte er sich an seinen Hits, solange ihm das noch möglich war.

    Zuletzt konnte sich der viermal verheiratete Mann, der über 45 Millionen Alben verkauft hat, nicht mehr erinnern, dass er einmal Musiker war. 2011 hatte er sich als schwer krank geoutet, als Vermächtnis das Album „Ghost On The Canvas“ veröffentlicht und eine letzte Tournee bestritten. Der Komponist Jimmy Webb, dem Campbell viele Hits verdankte, erlebte den Kranken im Weißen Haus, als er den damaligen US-Präsidenten Obama mit seinem Gitarrenspiel begeisterte, das Webb als „brillant, aber etwas wirr“ bezeichnete.

    Glen Campbell sang für die bürgerlichen Amerikaner

    Jetzt starb der 81-Jährige in einem Pflegeheim in der Country-Metropole Nashville. Mit seiner warmen, aber nicht kitschigen Stimme, seinem fabelhaften Gitarrenspiel und den Country-Pop-Liedern Jimmy Webbs sang er sich in die Herzen der bürgerlichen Amerikaner, die von einem Tramp-Leben träumten, aber Handwerker und Hausfrauen waren. Ende der 60er Jahre lieferte ihm Webb die Hits: „Wichita Lineman“, „By The Time I Get To Phoenix“ und vor allem „Galveston“, in dem ein Vietnam-Soldat im Gefecht von seinem Mädchen zu Hause träumt. Dem folgten 1975 „Rhinestone Cowboy“ über einen glitzernden Rodeoreiter, „Southern Nights“ und „Sunflower“.

    Sein letztes Album erschien vor wenigen Wochen. Es hieß „Adiós“.

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