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Glosse: Keine Ware: Briten stellen Fotos von Essen in Supermarkt-Regale

Glosse

Keine Ware: Briten stellen Fotos von Essen in Supermarkt-Regale

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    Besser als nichts: Ein Bild von einem Apfel. Oder sogar zweien.
    Besser als nichts: Ein Bild von einem Apfel. Oder sogar zweien. Foto: Imago Images

    Es ist Zeit für eine Ehrenrettung des Gregor Alexandrowitsch Potemkin. Dem russischen Fürsten wurde allerhand nachgesagt – bis hin zu einer Affäre mit Zarin Katharina der Großen. Dass wir 230 Jahre nach seinem Tod noch über ihn reden, beruht allerdings auf einer üblen Nachrede.

    Potemkin soll Attrappen von ganzen Dörfern aufgebaut haben, um der durchreisenden Herrscherin blühende Landschaften mit glücklichen Russen vorzugaukeln. Schöne Geschichte, stimmt nur leider nicht.

    Als Sprichwort haben die Potemkinschen Dörfer trotzdem alle Zeiten überdauert. Britische Supermarktkunden zum Beispiel werden dieser Tage daran erinnert, wenn sie sich den Regalen mit erlesenen Köstlichkeiten nähern – und dann feststellen müssen, dass da gar kein Obst und Gemüse liegt, sondern nur Fotos von Obst und Gemüse.

    Lieferprobleme in Großbritannien: Supermärkte verkleinern Sortiment

    Wegen der akuten Lieferprobleme und steigender Lebensmittelpreise haben die Läden das Sortiment verkleinert – und durch Attrappen ersetzt. Klingt nach britischem Humor, aber ganz ehrlich, das eröffnet doch völlig neue Möglichkeiten!

    Der Hund als Attrappe muss morgens nicht bei drei Grad und Nieselregen raus. Der mitteilungsbedürftige Kollege im Büro garantiert in der Pappaufsteller-Variante himmlische Ruhe. Fake-Fußballfans kriegen sich nicht in die Haare. Die Auto-Attrappe braucht keinen Sprit.

    Und das Foto einer Chipstüte ist abends auf dem Sofa eh viel besser für den Cholesterinspiegel. Der alte Potemkin hätte es nicht schöner hingekriegt.

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