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Glyphosat: Verlängerung der Glyphosat-Zulassung: 83 Prozent der Deutschen sind dagegen

Glyphosat

Verlängerung der Glyphosat-Zulassung: 83 Prozent der Deutschen sind dagegen

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    Der umstrittene Wirkstoff Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln beschäftigt die Europäische Union. Am Montag soll wieder abgestimmt werden.
    Der umstrittene Wirkstoff Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln beschäftigt die Europäische Union. Am Montag soll wieder abgestimmt werden. Foto: Patrick Pleul/dpa/Archiv

    Der überwiegende Teil der Deutschen lehnt laut einer Umfrage eine Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat ab. 83 Prozent der Bundesbürger sind gegen eine Zulassungsverlängerung, über die am Freitag auf EU-Ebene entschieden werden soll, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace hervorgeht.

    Der Erhebung zufolge sind drei Viertel der Gegner selbst dann gegen eine weitere Zulassung, wenn Glyphosat entgegen der Befürchtung mancher Kritiker keinen Krebs verursachen sollte. Zudem gaben laut Greenpeace 96 Prozent der Befragten an, sie seien bei einem Verzicht der Landwirtschaft auf das umstrittene Pestizid bereit, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Den Umweltschützern zufolge könnte ohne Glyphosat beispielsweise der Preis für ein Kilo Äpfel um fünf Cent steigen.

    Bundesregierung enthält sich, weil SPD und Union sich nicht einig sind

    Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, sich im zuständigen EU-Ausschuss am Freitag gegen eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat in Europa auszusprechen. Die bisherige Zulassung läuft in einer Woche aus. Nachdem die EU-Kommission zunächst eine Zulassungsverlängerung für 15 und dann für neun Jahre wollte, sieht ihr aktueller Vorschlag eine erneute Zulassung für nur zwölf bis 18 Monate vor. In diesem Zeitraum soll die Europäische Chemikalienagentur eine erneute Studie zu Glyphosat abschließen.

    Das Bundeslandwirtschaftsministerium erklärte auf Anfrage, Deutschland werde sich bei der bevorstehenden Abstimmung erneut enthalten. Das war auch bei vorangegangenen Abstimmungen der Fall. Grund dafür ist, dass SPD und Union sich nicht einigen können: Die SPD-geführten Ministerien für Wirtschaft und für Umwelt sind gegen eine weitere Zulassung, das unter Unionsleitung stehende Landwirtschaftsministerium ist dafür. afp

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