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Italienische Malerin: Google Doodle: Wer war Artemisia Gentileschi?

Italienische Malerin

Google Doodle: Wer war Artemisia Gentileschi?

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    "Judith und Holofernes" ist das bekannteste Werk von Artemisia Gentileschi. Es entstand 1620 in Florenz. Google widmet der Malerin heute zu ihrem 427. Geburtstag ein Doodle.
    "Judith und Holofernes" ist das bekannteste Werk von Artemisia Gentileschi. Es entstand 1620 in Florenz. Google widmet der Malerin heute zu ihrem 427. Geburtstag ein Doodle. Foto: Arne Dedert, dpa (Archiv)

    Beim Gang durch die großen Kunstgalerien dieser Welt fällt es sofort auf: Die meisten alten Gemälde sind von männlichen Urhebern, erst in der neueren und zeitgenössischen Kunst kommen weibliche Perspektiven hinzu. Es ist deshalb nicht übertrieben, die Italienerin Artemisia Gentileschi als Vorkämpferin ihrer Profession zu bezeichnen. Die 1593 geborene Italienerin wird heute anlässlich ihres 427. Geburtstages von Google mit einem Doodle geehrt.

    Google Doodle: Artemisia Gentileschi wäre heute 427 Jahre alt geworden

    Gentileschi wurde in ein künstlerisches Elternhaus in Rom geboren. Bereits als Kind wurde das Mädchen von ihrem Vater, dem berühmten Barockmaler Orazio Gentileschi, in der Malerei unterrichtet. Als Jugendliche malte Gentileschi eines ihrer bekanntesten Werke: "Susanna und die Ältesten" zeigt die biblische Figur der Susanna aus dem Buch Daniel.

    Lange Zeit wurde Gentileschis Frühwerk allerdings vor allem unter dem Eindruck ihrer überlieferten Vergewaltigung diskutiert. 1611 hatte ihr Vater Artemisia an seinen Kollegen Agostino Tassi vermittelt, der ihr als Tutor Privatunterricht geben sollte. Im Rahmen dieser Beziehung vergewaltigte Tassi die junge Malerin. Besonders in der feministischen Kunsttheorie spielte die Tat lange eine maßgebliche Rolle in der Interpretation von Gentileschis Gesamtwerk - obwohl der Einfluss auf spätere Gemälde umstritten ist.

    Artemisia Gentileschi war erste Frau in der "Accademia di Belle Arti"

    Durch die rigide Sexualmoral der Zeit war es Gentileschi zunächst nicht möglich, gegen ihren Peiniger vorzugehen. Erst, als ihr Vater ein für seine Tochter traumatisierendes Verfahren anstrengte, wurde Tassi zu acht Monaten Haft verurteilt. Allerdings musste auch Artemisia die Stadt verlassen und nach Florenz umziehen, weil ihr Ruf in Rom unwiederbringlich zerstört war.

    In Florenz gelang Gentileschi einer ihrer größten Erfolge: 1616 wurde die Malerin als erste Frau in die "Accademia di Belle Arti" aufgenommen - für die damalige Zeit eine Sensation. In den Folgejahren gewann sie zahlreiche Förderer und Freunde hinzu, unter anderem die Familie Medici und Galileo Galilei. 1620 malte sie ihr bekanntestes Werk, "Judith und Holofernes".

    Florenz, Neapel, London: Artemisia Gentileschi hatte eine bewegte Karriere

    1623 kehrte Gentileschi nach Rom zurück, 1630 zog sie nach Neapel. In der damals größten italienischen Stadt unterhielt Artemisia sogar ein eigenes Atelier mit mehreren Angestellten. Später zog sie sogar nach London: Ihr malte dort auf Einladung des englischen Königs Karl I.

    Wie so häufig in dieser Zeit waren aber auch Gentileschis letzte Jahre von Armut geprägt: Die zweifache Mutter hatte spätestens ab 1648 zunehmend mit finanziellen und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 1652 oder 1653 starb die Künstlerin in Neapel. (dfl)

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