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Tatort-Kritik: "Mitgehangen" ist ein starker Tatort

Tatort-Kritik

"Mitgehangen" ist ein starker Tatort

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    Die Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) in einer Szene des Köln-Tatorts "Mitgehangen".
    Die Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) in einer Szene des Köln-Tatorts "Mitgehangen". Foto: Thomas Kost, WDR

    "Mitgehangen" heißt der neue Tatort aus Köln, der am Sonntag, 18. März, im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnte.

    Handlung: Darum geht es beim Tatort aus Köln

    Ein Auto, versenkt in einem Kölner Baggersee – mit einer Leiche im Kofferraum: Die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) ermitteln. Schnell ist die Identität des Mordopfers geklärt. Es handelt sich um den jungen Autonarr und Verkehrsrowdy Florin Baciu. Kürzlich war er als Teilhaber in die Reifenhandels-Firma von Matthes Grevel (Moritz Grove) eingestiegen.

    Dem ehemals beschaulichen Familienbetrieb bescherte er deutlich höhere Umsätze – dank bester Kontakte zur "Raser-Szene". Bei den Kollegen beliebt war er deshalb nicht: Dass es bei seinen Geschäften nicht immer ganz legal zuging, gilt als offenes Geheimnis. Da macht die Spurensicherung eine wichtige Entdeckung: Baciu ist offensichtlich in der eigenen Montagehalle erschossen worden. Der Familienvater Matthes Grevel gerät ins Visier der Kommissare.

    Trailer: Vorschau auf den Köln-Tatort am Sonntag

    Kritik: Lohnte es sich, bei "Mitgehangen" einzuschalten?

    Von einer Lebens- und Sinnkrise, in der vor allem Ballauf steckt, handelt der aktuelle, starke Tatort. Der Kommissar, dem die Falten vieler Dienstjahre ins Gesicht geschrieben stehen, verbeißt sich in den Fall, in dem es um Geld, eine wackelige Autoreifenfirma und ein schnell durchschaubares Alibi geht. So kommt es zwangsläufig zur Auseinandersetzung zwischen den Buddys, zwischen Papa Schenk, dem Verteidiger des Familienlebens, und dem kinderlosen Ballauf.

    Bei einer Feuerwehrübung stoßen Taucher in einem Baggersee auf ein Auto. Im Kofferraum des Wagens: ein Toter.
    Bei einer Feuerwehrübung stoßen Taucher in einem Baggersee auf ein Auto. Im Kofferraum des Wagens: ein Toter. Foto: Thomas Kost, WDR

    Selten waren die Auseinandersetzungen des Veteranenduos so dramatisch. Ballauf entdeckt beim Anblick des Baggersees die Schwimmleidenschaft seiner Jugend wieder, um so den Frust über die grausamen Erfahrungen des beruflichen Alltags zu bewältigen. Eine schöne Metapher.

    Schmerzhaft dagegen die langsam gefilmten Bilder der Ehefrau, als sie vom Tod ihres Mannes erfährt – akustisch untermalt vom zartbitteren Klang der Stimme Leonard Cohens. „Mitgehangen“ ist ein Beispiel dafür, wie man mit Dinos einen ebenso plausiblen wie formal zeitgemäßen und gut gespielten Tatort inszenieren kann. Den neuen Assi Norbert Jütte (Roland Riebeling) hätte es mit seinen Sprüchen („Einarbeiten dauert natürlich“) da echt nicht gebraucht.

    Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?

    Die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) in einer Szene des Tatorts "Im toten Winkel".
    Die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) in einer Szene des Tatorts "Im toten Winkel". Foto: Christine Schröder, Radio Bremen

    Tatort-Kenner wissen: Wird es sozialkritisch, liegen Lob und Schelte oft nah beieinander. Den Bremer Fall "Im toten Winkel" kann man insofern als Ausnahmeerscheinung bezeichnen. Der Tatort, der sich mit den Schattenseiten des deutschen Pflegesystems befasste und dabei mehr Drama als Krimi war, beeindruckte die überwiegende Mehrheit der Kritiker (zu den Pressestimmen).

    Der Zuspruch beim Publikum war ebenfalls hoch. 10,21 Millionen Zuschauer verfolgten die Ermittlungen des Tatort-Duos Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen). Der Marktanteil betrug 27,9 Prozent.

    Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag

    25. März: "Polizeiruf 110: Starke Schultern" (Magdeburg)

    01. April: "Tatort: Ein Fuß kommt selten allein" (Wdh., Münster)

    08. April: "Tatort: Unter Kriegern" (Frankfurt)

    15. April: "Tatort: Ich töte niemand" (Franken)

    22. April: "Alles was Sie sagen" (Hamburg/Umgebung)

    29. April: "Polizeiruf 110: Demokratie stirbt in Finsternis" (Brandenburg)

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

    drs

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