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Hans Beimer: Serientod in "Lindenstraße": So ist Hans Beimer gestorben

Hans Beimer

Serientod in "Lindenstraße": So ist Hans Beimer gestorben

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    Hans Beimer (Joachim H. Luger) mit seiner zweiten Frau Anna (links, gespielt von Irene Fischer) und seiner ersten Frau Helga (Marie-Luise Marjan), ganz kurz vor seinem Serientod in der „Lindenstraße“.
    Hans Beimer (Joachim H. Luger) mit seiner zweiten Frau Anna (links, gespielt von Irene Fischer) und seiner ersten Frau Helga (Marie-Luise Marjan), ganz kurz vor seinem Serientod in der „Lindenstraße“. Foto: Steven Mahner, WDR, dpa

    Hans Beimer ist tot. Am Ende einer aufregenden Episode ist er ganz friedlich eingeschlafen. Nach 33 Jahren und 1685 Folgen muss die Lindenstraße in Zukunft ohne Hans Beimer (Joachim H. Luger) auskommen. Eine der prägenden Figuren der Rekordfernsehserie im Ersten ist am Sonntagabend seinen lange angekündigten Serientod gestorben. Davor gab es aber noch einmal so richtig Drama.

    Die Vorgeschichte von „Die Ruhe nach dem Sturm“ können wir getrost weglassen. Nur so viel: Hans, seine Frau Anna Ziegler (Irene Fischer) und die Ex-Frau Helga Beimer (Marie-Luise Marjan) suchen einander im Wald. Natürlich hat keiner Handyempfang, wenn man ihn am dringendsten braucht. Dann kommt auch noch ein heftiges Gewitter. Und Helga verstaucht sich den Knöchel.

    Hans Beimer ist tot - das waren seine letzten Worte in der Lindenstraße

    Untermalt wird all das live und in Einblendungen vom WDR-Funkhausorchester, das die gesamte Musik der Folge von Köln aus beisteuert. Am Ende scheint alles gut: In einem Unterstand im Wald sind alle drei etwas nass, aber glücklich vereint. Die Sonne kommt wieder hervor und Helga ist erleichtert: „Was für ein Happy End!“ Dann darf Hans seine letzten Worte sagen: „Das ist kein Ende, das ist erst der Anfang.“ Erst noch unbemerkt von den beiden Frauen in seinem Leben, sinkt sein Kopf auf die Brust. Schluss.

    Mit diesem Serientod konnte sich Luger am Ende doch arrangieren. Denn wie er zuvor verraten hat, wäre er am liebsten einfach so aus der Serie verschwunden. Schauspieler sind eben auch nicht frei von Aberglauben. Und ein solcher besagt, stirbt man im Fernsehen, passiert einem auch im echten Leben ein Unglück. In dieser Hinsicht ist Luger aber ohnehin abgesichert: Seinen wirklich allerletzten Auftritt in der „Lindenstraße“ hat der Schauspieler erst nächsten Sonntag: Bei der Beerdigung von Hans Beimer darf er noch einmal als Figur im Hintergrund durchs Bild laufen. Für Fans also erst recht ein Grund, nächste Woche und ohne Hans Beimer weiter dranzubleiben. Das hat die Serie auch nötig.

    Veränderung der Lindenstraßen-Rolle: Ein Faktor für Luger

    An einem der letzten Dinosaurier der deutschen TV-Landschaft geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Die Quote bröckelt seit Jahren – trotz neuer Charaktere und aufwendig inszenierter Events wie etwa zuletzt zum dreißigsten Jubiläum der Serie. Darum gerät auch der selbst gewählte Rückzug von Luger aus der Serie zum Ereignis. Mit ihm verschwindet zwar ein Hauptcharakter aus der Serie – aber immerhin spricht man wieder über die Sendung. Entsprechend sendet der WDR ab dem späten Nachmittag einen Livestream aus dem Funkhaus ins Internet. Alle Seriendarsteller und sonstige Prominenz sind dabei, wenn das Orchester vor Publikum für große Emotionen sorgt.

    Gefühlsgeladen war der Abschied auch für Luger. Die Entscheidung sei ihm nach 33 Jahren zwar nicht leichtgefallen. Aber seit Ende 2016 habe er immer öfter gedacht, dass es langsam genug sei mit Hans Beimer. Er wolle künftig mehr Zeit für seine Familie und das Theaterspielen haben, hatte der Schauspieler im Vorfeld gesagt.

    Ein weiterer Punkt sei aber auch die Entwicklung seiner Rolle gewesen: Anfang 2015 bestimmten die Drehbuchschreiber, dass Hans Beimer an Parkinson erkranken sollte. „Über Jahre diese Erkrankung zu spielen, ist nicht einfach. Auch weil das, was im Wesentlichen die Schauspielerei ausmacht – Mimik, Gestik und Sprache – dadurch eingeschränkt wird.“ Zuletzt hatte Luger alias Hans Beimer sich vorbereitet, auf dem Jakobsweg zu wandern. Das durfte er nun nicht mehr erleben. (mit dpa)

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