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Raumfahrt: Himmelsschauspiel für Frühaufsteher: ISS ist zu sehen

Raumfahrt

Himmelsschauspiel für Frühaufsteher: ISS ist zu sehen

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    Die Solarpaneele der ISS sind so groß wie ein Fußballfeld.
    Die Solarpaneele der ISS sind so groß wie ein Fußballfeld. Foto: Nasa, dpa

    Ein hell leuchtender Punkt fliegt in der Dämmerung von West nach Ost – heller als die Venus, ähnlich schnell wie ein Flugzeug, doch das Blinken der Positionslichter fehlt.

    Jetzt ist dieses Schauspiel von Süddeutschland aus wieder regelmäßig für einige Minuten pro Tag zu beobachten, wenn die Internationale Raumstation ISS aus dem Erdschatten auf die Tagseite fliegt.

    Raumstation ISS fliegt in 400 Kilometern Höhe

    Etwa 90 Minuten braucht die Station, um einmal die Erde zu umkreisen. Weil unser Planet sich unter ihr um seine eigene Achse dreht, überfliegt sie bei jeder Runde eine andere Region. Bei knapp der Hälfte ihrer Erdumrundungen passiert sie auch Süddeutschland.

    Zu sehen ist sie dann aber – wolkenfreien Himmel vorausgesetzt – meist nur mit astronomischer Ausrüstung, denn entweder ist das Tageslicht zu hell oder die Station fliegt im Erdschatten und wird nicht von der Sonne beleuchtet.

    Doch in der Dämmerung ist es manchmal möglich, die Station für fünf bis sechs Minuten mit dem bloßen Auge zu verfolgen. Auf ihrer Flugbahn in rund 400 Kilometer Höhe wird die ISS von der Sonne angeleuchtet, während es auf dem Boden gerade dunkel ist.

    Reflexionen der Solarpaneele

    Zu sehen ist die Station deshalb als leuchtender Punkt, der heller als der Planet Venus erscheint. Grund dafür sind die Reflexionen der großen Solarpaneele, die etwa so groß sind wie ein Fußballfeld.

    Ab dieser Woche ist die Beobachtung zunächst ein Fall für Frühaufsteher, am Donnerstag zum Beispiel fliegt die Station kurz nach 4 Uhr südlich vorbei. Der helle Punkt wandert dann immer von Westen kommend in Richtung Osten über den Himmel, jedoch bei jedem Überflug in einer anderen Höhe.

    Beobachter in Bayern müssen in Richtung Süden schauen

    Meist müssen Beobachter in Bayern in Richtung Süden schauen, seltener nach Norden. Manchmal reicht es jedoch aus, sich auf einer Wiese auf den Rücken zu legen und nach oben zu sehen, wenn die Station den Freistaat überquert und dann beinahe im Zenit zu sehen ist – wie zum Beispiel am Sonntagmorgen gegen 4.40 Uhr. In der zweiten Julihälfte wird die ISS auch wieder für einige Tage in der Abenddämmerung sichtbar sein. Und vielleicht schaut dann ja auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst zu uns herunter.

    Hier die Termine (Auswahl):

    • Mittwoch, 4. Juli: 4.54 Uhr bis 5.00 Uhr, von Südwesten nach Nordosten, höchster Punkt 4.57 Uhr im Südwesten
    • Donnerstag, 5. Juli: 4.03 Uhr bis 4.08 Uhr, von Süden nach Nordosten, höchster Punkt 4.05 Uhr im Südosten
    • Freitag, 6. Juli: 4.47 Uhr bis 4.53 Uhr, von Südwesten nach Nordosten, höchster Punkt 4.49 Uhr in Südosten
    • Samstag, 7. Juli: 3.56 Uhr bis 4.02 Uhr, von Südwesten nach Nordosten, höchster Punkt 3.57 Uhr in Südosten
    • Sonntag, 8. Juli: 4.39 Uhr bis 4.45 Uhr, von Südwesten nach Nordosten, höchster Punkt 4.41 Uhr fast im Zenit

    (Zeitangaben in MESZ für Standort Augsburg, Abweichung für andere Orte in Bayern nur um wenige Sekunden, Quelle: www.calsky.com)

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