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Tourismus: Hotel in Cuxhaven: Hier sind dicke Menschen nicht willkommen

Tourismus

Hotel in Cuxhaven: Hier sind dicke Menschen nicht willkommen

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    In einem Hotel in Cuxhaven sind nicht alle Gäste gleichermaßen willkommen.
    In einem Hotel in Cuxhaven sind nicht alle Gäste gleichermaßen willkommen. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Was wird dieses Jahr aus dem Sommerurlaub? Wenn sich Fernreisen wegen der Corona-Pandemie schwieriger gestalten, dürften Reiseziele innerhalb Deutschlands attraktiver werden. An der Nordseeküste im Beachhotel Saldenburg ist aber nicht jeder Gast gleichermaßen willkommen.

    Schon bei der Buchung erfahren Interessierte, dass Raucher zum Beispiel nicht erwünscht sind. Kinder und Tiere ebenfalls nicht. "Adults Only" heißt es auf der Homepage. Und barrierefrei ist das Hotel auch nicht. Für Empörung sorgt aber ein anderer Hinweis: "Aus Haftungsgründen weisen wir darauf hin, dass das Interieur für Menschen mit einem Körpergewicht von mehr als 130 kg nicht geeignet ist".

    Hotel in Cuxhaven will keine dicken Gäste

    Aber warum können Gäste zu dick für ein Hotelzimmer sein? Der Grund dafür seien die dünnen Designerstühle, sagte Inhaberin Angelika Hargesheimer gegenüber dem Magazin Butenunbinnen von Radio Bremen, das zuerst über den Fall berichtet hatte. Die Stühle seien schließlich "richtige Klassiker" und könnten das Gewicht der Person nicht so lange aushalten. "Ich möchte aber ein Designer-Hotel haben, also ich möchte schöne Möbel haben – und nicht so Eiche brutal".

    Urlaub 2020 in Zeiten von Corona?

    Urlaub 2020? Bevor Deutsche sich ins Ausland begeben können, dauert es noch eine Weile:

    Schritt 1: Grenzöffnungen

    Die Grenzen müssen öffnen. Für seine Nachbarländer will Deutschland das bis zum 15. Juni 2020 umsetzen – nur bei Tschechien und Polen ist der Zeitpunkt noch unbekannt.

    Schritt 2: Quarantäne-Aufhebung

    In vielen Ländern müssen noch geltende Quarantänepflichten für einreisende Ausländer aufgehoben werden.

    Schritt 3: Ende der Reisewarnung

    Ab dem 15. Juni soll die weltweite Reisewarnung fallen. Stattdessen soll es Reisehinweise geben. In ihnen sollen möglichst viele Einzelheiten zu den Reiseländern stehen. Zum Beispiel:

    • Wie sind die Hygienevorschriften?
    • Wie ist die Infektionslage?
    • Ist man als Urlauber überhaupt willkommen?
    • Besteht die Gefahr, dass man nicht mehr zurückkommt?

    Mit den Reisehinweisen würde das Auswärtige Amt die Urlaubsentscheidung in die Verantwortung der Reisenden legen. Eine Reisewarnung ist hingegen ein unmissverständlicher Ratschlag: Bleiben Sie zu Hause!

    Außerdem äußerte sich Hargesheimer in dem Bericht kritisch über Übergewichtige. Unter anderem wird sie dort mit den Worten zitiert: "Also ich finde es persönlich diskriminierend, dass ich so einen Anblick ertragen muss – ehrlich gesagt. Und ich weiß, wenn ich dick bin, dass da was nicht stimmt. Und es hat auch nicht jeder was mit der Schilddrüse."

    Äußerungen der Hotelbesitzerin stoßen auf Kritik

    Der Bericht hatte im Internet hohe Wellen geschlagen. In den Google-Rezensionen häuften sich negative Kommentare. Ricarda Lang, stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen, bezeichnete die Äußerungen der Hotelbesitzerin als "bösartig und verletzend". Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bezog Hotelbesitzerin Angelika Hargesheimer am Freitag Stellung. Sie habe lediglich falsche Erwartungen vermeiden wollen, stellte sie klar. "Die Gäste sollen ihren Aufenthalt genießen können", sagte sie der dpa. Ihr liege es fern, Menschen zu diskriminieren.

    Grund für den Hinweis auf der Homepage sei ein zusammengebrochenes Hotelbett gewesen, in dem ein übergewichtiger Gast geschlafen habe. Der Mann habe auf Schadenersatz geklagt, man habe sich außergerichtlich geeinigt, sagte Hargesheimer. Andere übergewichtige Gäste hätten kritisiert, nicht in die Dusche des Boutiquehotels mit eher kleinen Zimmern zu passen oder zu unbequem auf den Stühlen im Frühstücksbereich zu sitzen. (mit dpa)

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