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Island: Erstmals seit 17 Jahren werden vor Island keine Wale gejagt

Island

Erstmals seit 17 Jahren werden vor Island keine Wale gejagt

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    Isländische Fischer zerlegen einen Finnwal. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2014.
    Isländische Fischer zerlegen einen Finnwal. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2014. Foto: Greenpeace (Archiv)

    Zum ersten Mal seit 17 Jahren verzichtet Island in diesem Sommer darauf, Wale zu jagen. Das gilt nicht nur für die vom Aussterben bedrohten Finnwale, sondern auch für Zwergwale, von denen es noch deutlich mehr gibt. Grund ist die mangelnde Nachfrage nach Walfleisch, berichtet unter anderem die isländische Zeitung Reykjavik Grapevine.

    Island setzt Waljagd aus - doch 2020 soll es weitergehen

    Hvalur hf., die letzte Gesellschaft in Island, die noch immer Finnwale jagt, hat bereits Anfang Juni angekündigt, dass sie in diesem Sommer keine Finnwale jagen werden, da sie ihre Genehmigung zu spät erhalten haben. Das Unternehmen exportiert das Walfleisch primär nach Japan.

    GegenüberReykjavik Grapevine erklärte Walfänger Gunnar Bergmann Jónsson, CEO des Walfangunternehmens IP Útgerð, dass sich sein Unternehmen in diesem Jahr stattdessen auf Seegurken konzentrieren werde. Um die geringe Nachfrage nach Zwergwalfleisch in Island zu decken, will das Unternehmen dieses jedoch aus Norwegen importieren. Voraussichtlich im Frühjahr 2020 wolle IP Útgerð dann auch selbst wieder Zwergwale jagen.

    Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife bezeichnete das als "äußerst gute Nachricht". Bis zu 209 Finn- und 217 Zwergwalen bleibe so der qualvolle Tod durch Explosivharpunen erspart. So viele Wale hat das isländische Meeresforschungsinstitut als jährliches Maximum für die Jagd empfohlen.

    Kommerzieller Walfang in Island seit 2006 wieder erlaubt

    Island hatte den "wissenschaftlichen Walfang" im Jahr 2003 nach einem Stopp mit einem fünfjährigen „Forschungsprogramm“ wieder aufgenommen. Innerhalb von vier Jahren wurden so insgesamt 200 Zwergwale getötet. Im Jahr 2006 führte das Land den kommerziellen Walfang wieder ein, ohne den Abschluss des Forschungsplans abzuwarten.

    Island gerät in Sachen Walfang jedoch zunehmend unter Druck: Neben weltweiten Protesten von Natur- und Tierschutzorganisationen regt sich mittlerweile auch Widerstand im Land selbst. Hinzu kommt, dass praktisch kein Inlandsmarkt für Walfleisch exstiert und auch der internationale Markt immer kleiner wird. (sli)

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