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Fall Böhmermann: Jan Böhmermann wendet sich an Fans: "Eine kleine Fernsehpause"

Fall Böhmermann

Jan Böhmermann wendet sich an Fans: "Eine kleine Fernsehpause"

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    Der Moderator Jan Böhmermann hat sich nach der Affäre um seine Schmähkritik erstmals an seine Fans gewandt.
    Der Moderator Jan Böhmermann hat sich nach der Affäre um seine Schmähkritik erstmals an seine Fans gewandt. Foto: Britta Pedersen/Archiv (dpa)

    Nachdem Angela Merkel die deutsche Justiz ermächtigt hat, gegen den 35-jährigen Jan Böhmermann zu ermitteln, zieht dieser nun selbst Konsequenzen. Samstagmittag wandte sich Böhmermann auf Facebook an seine vielen Fans.

    "Liebe Fans des Neon Magazin Royale", schreibt er. Sein Team und er hätten es sich in den vergangenen drei Jahren zur Aufgabe gemacht, die Top-Themen aus Politik, Feuilleton und Boulevard satirisch einzuordnen. In den vergangenen zwei Wochen hätten sie es geschafft jedes dieser drei Presse-Levels selber einmal durchzuspielen.

    ZDF bestätigt: Jan Böhmermann pausiert vier Wochen lang

    "Daher habe ich mich entschlossen eine kleine Fernsehpause einzulegen, damit sich die hiesige Öffentlichkeit und das Internet mal wieder auf die wirklich wichtigen Dinge wie die Flüchtlingskrise, Katzenvideos oder das Liebesleben von Sophia Thomalla konzentrieren kann", postet Jan Böhmermann. Inzwischen hat das ZDF die Meldung Böhmermanns bestätigt. Vier Wochen wollen Böhmermann und sein Team mit der Sendung Neo Magazin Royale pausieren, teilte das ZDF mit.

    Seinen Sarkasmus hat er durch die Staatsaffäre, die seine Schmähkritik über Erdogan ausgelöst hat, offensichtlich nicht verloren. Es gebe möglicherweise bedeutsamere Themen, als die Diskussion um ein in einer Satire-Sendung vorgetragenes Gedicht, schreibt der Moderator und schiebt einen nächsten Witz hinterher. "Darüber hinaus ist die Redaktion davon überzeugt, dass ein weiterer Song von Dieter „Didi“ Hallervorden zum Thema unbedingt zu verhindern ist. Das, und darin sind sich hier alle einig, MUSS oberste Priorität haben!" Böhmermann-Fall soll bis zur letzten Instanz ausgefochten werden

    Jan Böhmermann bedankt sich bei seinen Fans für die Solidarität. Und auch da kann er sich mit seinem Spott nicht zurückhalten. Denn die Solidarität bringe ihn auch in eine schwierige Situation: "Wenn selbst Beatrix von Storch auf einmal mit erhobenem Mauszeiger auf Seiten der Satire kämpft, über wen soll ich dann noch Witze machen? Nicht auszudenken, wenn sich auch noch Til Schweiger zwischen zwei Flaschen Emma Cuvé aus dem mallorquinischen Frühling melden würde, um mir beizustehen oder Campino und Bob Geldof plötzlich mit einem Charity-Song um die Ecke kämen."

    Er wolle nun erstmal Deutschland verlassen und sich in Nordkorea die Sache mit der Presse- und Kunstfreiheit nochmal genau erklären lassen. Danach pilgere er mit seinem Segway auf dem Jakobsweg, um sich selbst zu finden. Jan Böhmermann gibt sich also weiter gewohnt rotzig und sarkastisch. Sein Post wurde innerhalb weniger Minuten über 3000 Mal geteilt und nahezu genauso oft kommentiert. AZ Risiko Majestätsbeleidigung - Werden Satiriker jetzt zahm?

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