Hanf in Göttingen: "Dass wir diese sowohl nützliche als auch ästhetische Pflanze nicht öfter zu Gesicht bekommen, liegt daran, dass der Anbau in Deutschland grundsätzlich verboten ist." Das schreibt die Gruppe "Einige Autonome Blumenkinder" über Cannabis.
Die Blumenkinder hatten mehrere Kilo Hanfsamen in Göttingen verteilt, um gegen die "restriktive Drogenpolitik" in Deutschland zu protestieren. Sie forderten die Bevölkerung auf, ebenfalls Samen in ihrer Umgebung zu verteilen.
Überall in Göttingen blüht der Hanf
Die Aktion zeigte Wirkung, mittlerweile blüht der Hanf laut regionaler Presse überall in der Stadt. Sogar vor der Polizeiwache sollen Exemplare gefunden worden sein. Die Polizei ist alarmiert, wie der stellvertretende Polizeisprecher aus Göttingen gegenüber der Hessischen Allgemeinen erklärte: "Die Pflanzen werden natürlich vernichtet, wenn sie von den Beamten vorgefunden werden". Einen Unterschied zwischen legalem männlichen und THC-haltigem weiblichen Hanf mache man nicht.
"Einige Autonome Blumenkinder": "Ärgert die Behörden!"
Auf der ersten Blick ist der Unterschied zwischen der Sorten auch nicht zu erkennen, weswegen das Grünflächenamt alle Hanfpflanzen entfernt und kompostiert. Die Gruppe "Einige Autonome Blumenkinder" betont selbst, größtenteils THC-arme Cannabis-Samen verteilt zu haben. Es geht also eher um den Protest: "Ärgert die Behörden, bis sie aufhören, uns zu ärgern!", fordern sie in ihrem Bekennerschreiben auf.

Man sehe sich in Tradition mit anderen Hanf-Aussaat-Aktionen der letzten zwei Jahre. Vielleicht gehe den zuständigen Behörden bei der Untersuchung der Pflanzen die Sinnlosigkeit ihres Tuns auf. Das Ziel, die Behörden zu ärgern, ist zumindest gelungen.
Göttingen: Grüne Jugend unterstützt die "Blumenkinder"
Mittlerweile wird das Thema sogar politisch: Die Grüne Jugend Göttingen (GJ) unterstützt die Hanf-Aktion. Man fühle sich schließlich mit den "Autonomen Blumenkindern" verbunden. Die GJ startete sogar einen Cannabis-Fotowettbewerb auf ihrer Website, bei der die schönsten Hanfpflanzen in Göttingen eine Bühne bekommen sollen.
Die Fotos des grünen Protests können an goettingen@gj-nds.de geschickt werden. Einige Werke landeten Bereits auf der Seite. (hubc)