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Paris: Lutetia: Das Hotel der Superstars

Paris

Lutetia: Das Hotel der Superstars

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    Glamourös: das Lutetia in Frankreichs Hauptstadt. Ursprünglich sollte das Fünf-Sterne-Hotel schon im Mai fertig sein.
    Glamourös: das Lutetia in Frankreichs Hauptstadt. Ursprünglich sollte das Fünf-Sterne-Hotel schon im Mai fertig sein. Foto: Christian Böhmer, dpa

    Wer hat hier nicht schon alles geschlafen, sich inspirieren lassen vom Art-déco-Stil und dem exquisiten Luxus eines Pariser Grand Hotels: Pablo Picasso und Josephine Baker, Catherine Deneuve oder Antoine de Saint-Exupéry. Der französische Komiker Coluche soll während seines dreimonatigen Aufenthalts von seinem Hotelbalkon aus Joghurtbecher auf Polizisten geworfen haben, wenn diese es wagten, sein unten geparktes Auto mit einem Strafzettel zu versehen. Und Frankreichs späterer Präsident Charles de Gaulle verbrachte in einem der Zimmer seine Hochzeitsnacht mit seiner Frau Yvonne.

    Treffpunkt der Résistance

    Aber das Hotel Lutetia kannte auch andere, weniger glamouröse Zeiten. War es ab 1935 zunächst Treffpunkt für Mitglieder der Widerstandsbewegung Résistance, so wohnten hier ab der Nazi-Besatzung im Zweiten Weltkrieg Mitglieder des deutschen militärischen Geheimdienstes. Später, nach der Befreiung der französischen Hauptstadt, wurden im Lutetia Überlebende aus den Konzentrationslagern untergebracht.

    Filmdiva Catherine Deneuve zählt zu den vielen illustren Hotelgästen.
    Filmdiva Catherine Deneuve zählt zu den vielen illustren Hotelgästen. Foto: Gregor Fischer, dpa

    All das ist Teil der 108-jährigen Geschichte des Hotels im Stadtviertel Saint-Germain-des-Prés gegenüber dem Luxus-Kaufhaus „Bon Marché“. Dessen erste Besitzerin Marguerite Boucicaut wollte in dem siebenstöckigen, prachtvollen Gebäude Kunden aus der Provinz unterbringen, damit diese ihre Francs ausgeben konnten, ohne die halbe Stadt durchqueren zu müssen. Die meisten anderen Nobelhotels befanden und befinden sich bis heute auf der anderen Seite der Seine.

    Nach vierjährigen Renovierungsarbeiten öffnete das Lutetia am Donnerstag wieder. Ursprünglich sollte das Fünf-Sterne-Hotel schon im Mai fertig sein. Rundumerneuerungen hatten vorher schon andere Pariser Luxus-Etablissements wie das Ritz, das Plaza Athéné und das Crillon hinter sich gebracht. Das Lutetia-Management strebt nun das prestigeträchtige Label „Palace“ („Palast“) an, um endgültig zur Crème de la Crème der Tophotels der französischen Metropole zu gehören. Bislang gibt es zehn davon.

    Paris erholt sich vom Terroranschlag

    Seine Rolle als „Spiegel der Historie“, wie Generaldirektor Jean-Luc Cousty sagt, hält das Hotel dabei hoch. Denn dadurch hebt es sich von modernen Luxusherbergen wie dem Mandarin Oriental Paris oder dem Shangri-La Hotel Paris ab, die sich auf zahlungskräftige Gäste aus Asien konzentrieren. Deren Zahl steigt in Paris kontinuierlich an. Der Einbruch der Touristenzahlen infolge der Terroranschläge im Jahr 2015 ist längst überwunden – im vergangenen Jahr erreichte Frankreichs Hauptstadt mit 33,8 Millionen Hotelbesuchern einen Rekordwert.

    Seit 2010 gehört das Lutetia der israelischen Alrov Group des Immobilienunternehmers Alfred Akirov. Die genaue Höhe der Renovierungskosten ist nicht bekannt. Französischen Medienberichten zufolge dürften sie sich auf 100 Millionen Euro oder sogar noch mehr belaufen. Dem für den Umbau verantwortlichen Architekten Jean-Michel Wilmotte ist es wichtig, zu sagen, dass das Lutetia „seine Seele nicht verloren“ habe. Es habe die Verbindung zu seinem Ursprung bewahrt.

    Neu ist ein Spa-Bereich mit Schwimmbad von insgesamt 700 Quadratmetern für Hotelgäste. Und für Besucher – die für den Eintritt 8000 Euro pro Jahr zahlen müssen. Die Zahl der Zimmer sank von 234 auf 184. Die Zimmerpreise beginnen bei 850 Euro pro Nacht und können bis zu 20.000 Euro reichen.

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