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MTV-Moderator: Markus Kavkas Mission beim ZDF

MTV-Moderator

Markus Kavkas Mission beim ZDF

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    Markus Kavka.
    Markus Kavka.

    Die Zukunft des Fernsehens ist nun auch schon 41 Jahre alt und hört auf den Namen Markus Kavka. Das ist jener smarte Oberbayer, der beim Musiksender MTV bisher Nachrichten aus dem Pop-Wunderland präsentiert hat und sein Publikum gerne mit den Worten "Herrschaften, aufgepasst!" auf die kommenden Neuigkeiten eingestimmt hat.

    Als politischer Kommentator ist er bisher einem größeren Publikum nicht bekannt geworden, doch das könnte sich ändern, wenn er mit seiner nächsten Sendung beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen einschlägt. Vom 21. April an moderiert er das neue ZDF-Magazin "Kavka", das dem alternden Sender neues, junges Publikum zuführen soll.

    Das liegt einerseits natürlich an Kavka, der noch genügend Jugendlichkeit aufbringt. "Ich habe mich selbst als 41-Jähriger im ZDF nicht wiedergefunden. Das Durchschnittsalter der Zuschauer ist ja über 60, dem Sender sterben die Gebührenzahler weg", sagt er.

    Was aber viel wichtiger ist: Das Zweite probiert eine neue Sendeform aus, die das traditionelle TV mit den Möglichkeiten des Internets verknüpft. Dass den Fernsehsendern die jüngeren Zuschauer langsam wegbrechen, liegt an den Möglichkeiten des weltweiten Netzes. Dort holen sich die Nutzer die Inhalte ab, wann sie selber es wollen, und nicht, wann das Sendeschema sie verbreitet. Schon jetzt lassen sich die jüngeren Zuschauer nicht mehr nur vom Fernseher berieseln, sondern haben auch noch den Laptop aufgeklappt. So werden nebenher bei Facebook die Freundschaften gepflegt, vielleicht ein paar Zusatzinformationen zur Sendung aus dem Netz geholt.

    Kavka: "Da wird über Twitter gleich noch das laufende Programm kommentiert."

    Dort will das ZDF mit Kavkas Hilfe andocken und eine Art Hybrid-Sendung starten. Während der Moderator aus einem Berliner Klub mit Gästen plaudert, können sich die Zuschauer via Internet live in die Show einschalten - entweder mit schriftlichen Kommentaren oder über die Web-Cam an ihrem Rechner - und dort ihre Geschichte erzählen oder ihre Meinung sagen. "Wir erwarten uns davon Impulse für die Show", so Kavka.

    Dass solch eine Sendung funktionieren kann, haben er und das ZDF im Januar getestet. Zur Hessenwahl berichteten Kavka und sein Team live aus dem Hörsaal der Universität Gießen darüber, was sich zur Wahl alles in Internet abspielte. Schon damals konnten sich die Zuseher an einem Chat beteiligen und Fragen an die Experten stellen. "Schon frühzeitig wurde uns in die Sendung getwittert, dass Andrea Ypsilanti eine halbe Stunde später zurücktreten würde. So etwas in der Hauptsendung zu verbreiten, wäre unseriös gewesen. Aber bei uns konnte schon darüber diskutiert werden."

    Allerdings soll nicht alles, was ins Netz getwittert wird, ungefiltert über den Sender gehen. Das sei eben die klassische Aufgabe des Journalisten, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.

    Bei allem Mut zu neuen Sendeformen ist das ZDF jedoch vorsichtig: die "Kavka"-Show läuft vorerst nur im Infokanal des Senders und als Livestream auf zdf.de. Kommt das Format an, soll es in den Hauptkanal gehievt werden. Dann könnte Kavka seinen zweiten Stammspruch anwenden: "Herrschaften, hamma wieder was gelernt!"

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