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Megaupload-Gründer: Kim Dotcom kündigt neuen Fileshop an

Megaupload-Gründer

Kim Dotcom kündigt neuen Fileshop an

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    Der gebürtige Kieler Kim Dotcom will einen neuen Fileshop an den Start bringen. Seine letzte große Plattform "Megaupload" wurde abgeschaltet.
    Der gebürtige Kieler Kim Dotcom will einen neuen Fileshop an den Start bringen. Seine letzte große Plattform "Megaupload" wurde abgeschaltet. Foto: Geraldine Clermont, dpa (Archiv)

    Der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom stellte im Interview mit Spiegel Online  ein neues Web-Angebot vor. Demnach will der in Neuseeland lebende Dotcom einen Fileshop launchen. "Unser Fileshop ermöglicht jedem, der interessanten Content besitzt, diese Inhalte selbst zu vermarkten, ohne über Drittanbieter zu gehen", sagte er. Ob die Internetseite dabei illegal genutzt werde, liege nicht in seiner Verantwortung.

    Kim Dotcom: Tauschplattform "Megaupload" wurde 2012 abgeschaltet

    Das Leben von Kim Dotcom lässt jeden Drehbuchschreiber einer Seifenoper vor Neid erblassen. Der umstrittene deutschstämmige Internet-Unternehmer hatte scheinbar alles erreicht: Den rasanten Aufstieg zum Millionär, die Luxusvilla in seiner Wahlheimat Neuseeland, den Helikopter, die Partys. Doch dann kam der Fall: Ein Polizeieinsatz im Morgengrauen, die Handschellen klickten. Die Ehefrau verschwand eines Nachts.

    Spielkind und Provokateur: Das ist Kim Dotcom

    Als Kim Schmitz mischte er den neuen Markt auf. Inzwischen nennt er sich Kim Dotcom - und wird als schillernder Internetunternehmer von den US-Behörden verfolgt.

    Angefangen hat alles in Kiel, wo er 1974 geboren wurde. Hier erlebte Kim - damals war sein Nachname noch Schmitz - eine harte Kindheit, wie er in seiner Biografie berichtet. So sei er von seinem Vater misshandelt worden.

    Als er sechs Jahre alt war, zog er mit seiner finnischen Mutter aus. Kim besuchte die Hauptschule, interessierte sich aber vor allem für Computer.

    Mit Hacker-Erfolgen wurde er schnell in der Szene bekannt.

    Unter dem Namen Kim Schmitz zählte er in der Euphorie um den Neuen Markt zu den schillernden Figuren der jungen Internet-Wirtschaft.

    Der Jungunternehmer gründete verschiedene Computerfirmen und hinterließ - wie in vielen anderen Fällen in dieser Zeit - einige unglückliche Investoren.

    Wegen seiner Geschäfte geriet er ins Visier deutscher Fahnder. Die folgende Berichterstattung kränkte ihn. Er sei fertig mit Deutschland, sagte er damals öffentlich.

    Schließlich zog Dotcom ein neues Projekt in Hongkong und Neuseeland hoch. Das Flaggschiff war Megaupload.

    Bei Megaupload verdiente Dotcom Geld mit Werbung und dem Verkauf von Premium-Paketen für schnellere Downloads. US-Ermittlern zufolge hatte er 2010 ein Einkommen von 48 Millionen Dollar.

    Mit dem Geld finanzierte er sich sein Leben als exzentrisches Spielkind. Er sammelte Luxusautos, eine Zeit lang führte er die Weltrangliste in dem Ego-Shooter «Call of Duty» an

    Im Januar 2012 stürmten Spezialeinheiten seine Villa. US-Behörden werfen ihm sowie drei seiner Vertrauten Urheberrechts-Verletzungen in großem Stil vor.

    Dotcom stammt aus Kiel und wurde unter seinem ursprünglichen Namen Kim Schmitz in der deutschen Hackerszene bekannt, bevor er ihn offiziell in Kim Dotcom ändern ließ. Seine Tauschplattform "Megaupload" wurde 2012 nach FBI-Ermittlungen abgeschaltet. Über das Portal wurden laut Vorwürfen der US-Ankläger massenhaft illegale Kopien von Filmen und Musik verbreitet. Dotcom hatte den Ermittlern zufolge 2010 ein Einkommen von 48 Millionen Dollar.

    Kim Dotcom glaubt nicht an eine Auslieferung

    Die amerikanischen Behörden wollen den den Unternehmer gerne hinter Gittern sehen. Dotcom selbst geht fest davon aus, dass er nicht an die USA ausgeliefert wird. "Wir werden (die Berufung) gewinnen: entweder vor dem Berufungsgericht oder vor Neuseelands Supreme Court", sagte der 44-Jährige. Zwar hätten die "Hollywood-Lobby und die US-Regierung von Obama" Druck gemacht. "Aber Urheberrechtsverletzungen sind in Neuseeland nicht strafbar." Das sei nur eine zivilrechtliche Sache, dafür könne er nicht ausgeliefert werden.  Also habe der Richter etwas gesucht, das so ähnlich aussehe, und sei auf Betrug gekommen, sagte Dotcom - "aber damit wird er nicht durchkommen". (AZ)

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