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03.03.2010

Missbrauchsskandal: Papst soll helfen

Missbrauchsskandal: Papst soll helfen
Foto: DPA

Ettal/Berlin (dpa) - Der Klerus kooperiert, der Papst soll helfen: Im Skandal um sexuellen Missbrauch hat die katholische Kirche Willen zur Aufklärung demonstriert.

Die Deutsche Bischofskonferenz begrüßte die Initiative von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) für einen großen Runden Tisch zum Thema Kindesmissbrauch. Die durch Missbrauchsvorwürfe in die Schlagzeilen geratene Abtei Ettal bat Benedikt XVI. am Mittwoch um eine Apostolische Visitation - eine Überprüfung durch einen Beauftragten des Papstes.

Die Bitte um Beistand ging nach Auskunft des Klosters von den zurückgetretenen Verantwortlichen aus, Abt Barnabas Bögle und Schulleiter Pater Maurus Kraß. Sie seien beschämt, "dass Ettaler Mönche zu Tätern und Mitwissern wurden und in unverantwortlicher Weise zu den Vorgängen geschwiegen haben", hieß es in einer persönlichen Erklärung.    

Bei der Razzia am Dienstag seien "aus freien Stücken" Dokumente an die Staatsanwaltschaft München II übergeben worden, teilte das Kloster Ettal mit. Der von der Abtei beauftragte Sonderermittler und Münchner Anwalt Thomas Pfister will an diesem Freitag seinen Bericht veröffentlichen. Er habe seine Recherchen vorläufig abgeschlossen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. Auch das hessische Bistum Limburg berichtete über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester.

Debatte über "dunkle Seite unserer Gesellschaft"

"Eine Debatte über diese dunkle Seite unserer Gesellschaft ist notwendig", sagte Prälat Karl Jüsten vom Katholischen Büro in Berlin, das die politischen Interessen der Bischofskonferenz vertritt. Einen Runden Tisch allein zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche lehnt die Bischofskonferenz weiter ab. "Es ist ja nicht so, dass der Kindesmissbrauch nur bei uns vorkommt", sagte Jüsten am Mittwoch der dpa.

Familieministerin Schröder hatte mit ähnlicher Begründung für einen großen Runden Tisch zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch plädiert. "Ich finde es falsch, jetzt nur die katholische Kirche an den Pranger zu stellen", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Probleme mit Kindesmissbrauch gebe es in unterschiedlichen Bereichen - auch in Sportvereinen oder in den Familien. "Deshalb ist die Idee gut, alle Akteure zu versammeln, um gemeinsame Strategien zu entwickeln."

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hatte bereits vor einer Woche einen Runden Tisch zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Geistliche gefordert und damit Erzbischof Robert Zollitsch brüskiert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hatte eine Debatte allein für die katholische Kirche abgelehnt, dann aber Gesprächsbereitschaft für den Fall signalisiert, dass sich alle gesellschaftlich relevanten Gruppen an der Diskussion beteiligen.

Geißler: Verlogene Sexmoral

In Schulen und anderen Erziehungseinrichtungen der katholischen Kirche in Deutschland sollen jahrelang Schüler von Priestern missbraucht oder misshandelt worden sein. Seit Bekanntwerden der ersten Fälle am Berliner Canisius-Kolleg Ende Januar haben sich bereits mehr als 150 Betroffene gemeldet.

Deutliche Worte fand Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler. "Die verlogene Sexmoral, die Körperfeindlichkeit der katholischen Kirche - das sind Irrlehren", sagte der frühere Jesuitenschüler der "Frankfurter Rundschau". Die katholische Kirche nehme in Sexualfragen für sich eine hohe Moral in Anspruch. Die Missbrauchsfälle stünden dazu in einem eklatanten Widerspruch. "Die Kirche verliert ihre Glaubwürdigkeit", stellte Geißler fest.

Das Kloster Ettal war nach den Durchsuchungen im oberbayerischen Vorzeigeinternat des Benediktinerordens um Schadensbegrenzung bemüht. Bei den Unterlagen, die der Anklagebehörde übergeben wurden, handle es sich um zwei Tatkomplexe, berichtete die Abtei. Dabei gehe es allerdings nur in einem Ermittlungskomplex um sexuellen Missbrauch. Dort richte sich der Verdacht gegen ein Ordensmitglied. "Das Kloster war kooperativ", betätigte die Sprecherin der Anklagebehörde.

Wie es aus Ermittlerkreisen hieß, betreffen die Unterlagen vorwiegend weit zurückliegende Missbrauchsfälle. Nach Angaben der Benediktinerabtei zeigte sich ein anderer Pater des Klosters in der vergangenen Woche selbst an. Es gehe aber weder um sexuellen Missbrauch, noch körperliche Gewalt, hieß es in der Presseerklärung der Abtei. Die Bischofskonferenz wollte sich zu den Vorfällen in Ettal nicht äußern. "Die Untersuchungen in Ettal führt die Staatsanwaltschaft - wir warten die Ermittlungen ab", sagte Jüsten.

Missbrauchsvorwürfe auch im Bistum Limburg

Das Bistum Limburg teilte am Mittwoch mit, dass dort Missbrauchsvorwürfe gegen Priester geprüft würden. Ein Verdachtsfall reiche bis in die 40er Jahre zurück, ein anderer in die 60er Jahre. Beide Beschuldigte seien seit langem tot. Es gehe aber auch um mögliche Taten "einiger weniger" Priester, die sich erst "vor einigen Jahren" ereignet hätten. Die Staatsanwaltschaft Limburg hat von Amts wegen ein Verfahren gegen unbekannt eingeleitet.

Im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen in Ettal waren auch drei Mönche aus dem Kloster Wechselburg in Sachsen suspendiert worden. Das Erzbistum München-Freising bestätigte, dass sich ein ausländischer Ordensgeistlicher zwischen 2002 und 2003 in einer Münchner Pfarrei mehrmals an einem damals 13-jährigen Mädchen vergangen hatte. Nach seiner Versetzung in eine Pfarrei in Fürstenfeldbruck und einer Bewährungsstrafe wegen sexuellen Missbrauchs kam es dort möglicherweise zu weiteren sexuellen Übergriffen auf zwei Mädchen.

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