Der mutmaßliche Täter im Fall einer zerstückelten Leiche in Hessen könnte für mindestens fünf weitere, lang zurückliegende Morde verantwortlich sein. Wie das Hessische Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilte, wird nach Auswertung der Tat wegen Serienmordes ermittelt. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Die Polizei ermittelt inzwischen seit eineinhalb Jahren.
Zerstückelte Leiche in Garage gefunden
Bei dem Opfer aus dem September 2014 handelte es sich um eine drogenabhängige Prostituierte aus Frankfurt. Der Verdächtige - ein Rentner - ist inzwischen ebenfalls tot, die zerstückelte Leiche war nach seinem Tod in seiner Schwalbacher (Taunus) Garage gefunden worden. Beim Ausräumen fanden seine Verwandten in zwei blauen Plastikfässern einen verwesten Kopf und weitere Leichenteile.
Mordfälle ähneln sich: Die Polizei spricht vom "Verhaltens-Fingerabdruck"
Die Tat ähnelt nach Polizeiauskunft vier Morden an Prostituierten in Frankfurt aus den Jahren 1971, 1991 und 1993. Auch zum Fall Tristan Brübach hat die Polizei Verbindungen hergestellt: 1998 war der 13-jährige Junge in Höchst getötet worden, der Täter wurde nie gefunden. "Die Art, in der die Tat begangen wurde, ist wie ein Verhaltens-Fingerabdruck für uns", sagte ein Polizeisprecher.
Bei einer Pressekonferenz im Hessischen Landeskriminalamt am Donnerstag sollen die neuen Ergebnisse der Ermittlung vorgestellt werden. AZ/dpa