Berlin. Es "funkte" offensichtlich während der Arbeit in Münteferings Büro im Bundestag.
Zwischen Terminabsprachen, der Ausarbeitung von Reden und anderen Texten und der Planung des Bundestagswahlkampfes kamen sich der 69-jährige SPD-Chef und seine 40 Jahre jüngere wissenschaftliche Mitarbeiterin Michelle Schumann nicht nur dienstlich, sondern auch privat näher. So nah, dass die Berliner Gerüchteküche am Donnerstag nach großen Berichten in der Zeitschrift Bunte und der Bild-Zeitung nur ein Thema hatte: Neun Monate nach dem Krebstod seiner zweiten Frau Ankepetra im Juli vergangenen Jahres gibt es eine neue Frau im Leben Münteferings.
29 Jahre jung, brünett, schlank, attraktiv und intelligent, dazu eine überzeugte Sozialdemokratin und ein politisches Nachwuchstalent - "Müntes" neue Liebe sorgt in der Berliner Politik- und Medienszene für Furore. Seit Ende vergangenen Jahres ist die gelernte Kinderpflegerin und Journalistin aus dem westfälischen Herne, die 2004 einen Redewettstreit für politische Junioren gewann, in Münteferings Bundestagsbüro als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig - im Parlamentsalltag gelten die fleißigen Helfer im Hintergrund als "Mädchen für alles".
Wie Vertraute Münteferings berichten, kümmerten sich seine Mitarbeiter rührend um ihren Chef, als dieser nach der langen Krankheit und dem Tod seiner Frau traurig und angeschlagen war und die Abende alleine in seiner Berliner Plattenbauwohnung verbrachte. Sie gingen gemeinsam aus, ins Kino, ins Theater oder zum Essen.
Nicht ohne Folgen. Im Februar oder März, so will ein enger Vertrauter wissen, habe sich zwischen dem 69-Jährigen und der 29-Jährigen eine "persönliche Wertschätzung, eine freundschaftliche Beziehung, eine intensive Zuneigung" entwickelt. Seitdem sollen sie ein Paar sein. "Ich bin gut drauf", sagte der SPD-Chef vielsagend.