Martinshorn zu laut? Feuerwehr Mettmann droht Strafanzeige
In anonymen E-Mails drohen Unbekannte der Feuerwehr Mettmann mit einer Anzeige wegen Körperverletzung. Der Grund: Das Martinshorn sei zu laut.
Anzeigen wegen Körperverletzung gehören bei der Polizei vermutlich zu den Dauerbrennern. Dass die Feuerwehr als Tatverdächtiger genannt wird, geschieht dagegen wohl eher selten.
Die Feuerwehr im nordrhein-westfälischen Mettmann könnte es demnächst zu dieser zweifelhaften Ehre bringen: Anonyme E-Mail-Schreiber drohen den Brandhelfern mit Strafanzeige wegen Körperverletzung durch Lärm. Die Feuerwehr veröffentlichte die E-Mail bei Facebook und erreichte ein gewaltiges Echo.
Martinshorn verärgert Anwohner
Die erste Mail hatten die Feuerwehrleute erhalten, nachdem sie am Freitagabend mit Martinshorn zu einem Feueralarm gefahren waren. Wie Feuerwehrchef Matthias Mausbach am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte, seien seine Kollegen wegen eines mutmaßlichen Hochhausbrands gerufen worden. Später habe sich der vermutete Brand als angebranntes Essen herausgestellt.
In der E-Mail, wie sie die Feuerwehr auf Facebook veröffentlichte, hieß es: "Sollte jetzt noch ein einziges Mal die Einsatzfahrzeuge in der lautesten Sirenenfrequenz durch die Innenstadt fahren, obwohl weder an der Kreuzung im Zentrum noch in der Bahnstraße noch in der verkehrsberuhigten Breite Straße weder Auto noch Fußgänger unterwegs waren (in Bild und Ton festgehalten), erstatten wir in Wohngemeinschaft von den betreffenden Bewohnern Anzeige wegen Körperverletzung."
Feuerwehr erhält zweite E-Mail mit ähnlichem Wortlaut
Später werden die Rettungskräfte in der E-Mail als "Wilde" beschrieben, die man noch einmal "auf den Einsatz der Martinshörner" schulen solle. Unterschrieben war die Nachricht mit "die kranken Anwohner".
Laut Feuerwehrchef kam am Wochenende noch eine zweite E-Mail mit ähnlichem Wortlaut, ebenfalls unterschrieben mit "Anwohner". Diesmal sei die Mail aber von einem namentlichen Account gesendet worden. Ob die beiden Schreiben im Zusammenhang stehen, konnte der Feuerwehrchef nicht sagen. (AZ/dpa)
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