Diabetiker aufgepasst: Mehrere in Deutschland vertriebene Diabetes-Notfallsets sind von einem Rückruf betroffen. Sie können nun umgetauscht werden. Zuerst wurde das Diabetes-Notfallset des Herstellers Novo Nordisk zurückgerufen - es handelt sich dabei um das "GlucaGen HypoKit". Der Grund für den Rückruf: Die Nadel könne sich von der Spitze lösen, so das Unternehmen.
Rückruf von Diabetes-Set von Hersteller Novo Nordisk und weiteren
Diabetiker nutzen das Notfallset bei schwerer Unterzuckerung. Dazu werde eine Fertigspritze mit einer Nadel durch ein Glasfläschchen voll Glucagen gestochen und injiziert, um den Blutzucker schnell wieder ansteigen zu lassen. Zwei Kunden hätten reklamiert, dass sich die Nadel löse, sagte eine Sprecherin. "Daraufhin haben wir nach Gründen gesucht."
Nach Angaben der Sprecherin liegt ein Produktionsfehler beim Lieferanten der Glasspritze vor. In 0,006 Prozent der untersuchten Fälle haftet der Kleber laut Novo Nordisk nicht auf der Spritze, so dass die Nadel abfalle. In Deutschland seien seit Anfang des Jahres 18.000 Packungen der betroffenen Serien verkauft worden. Schäden seien nicht entstanden.
Rückruf: Diese Chargen sind betroffen
Der Rückruf bezieht sich auf folgende Chargen: FS6W906, FS6W937 und FS6X052. Das Ablaufdatum ist jeweils der 31.5.2018. Patienten mit einem entsprechenden Set können ihre Packung bei einer Apotheke abgeben und kostenlos gegen eine neue austauschen.
Rückruf auch bei EurimPharm, European Pharma und Kohlpharma
Inzwischen haben drei weitere Pharmafirmen in Deutschland bestimmte Chargen des Arzneimittelsets zurückgerufen. Betroffen sind Arzneimittel von EurimPharm, European Pharma und Kohlpharma. Das teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mit.
Auch bei diesen Produkten könne es sein, dass sich die Nadel von der Spritze löse. Vom Rückruf betroffen sind neben dem Produkt von Novo Nordisk folgende Chargen: EurimPharm Arzneimittel (FS6X718, FS6X874, FS6X535), European Pharma (FS6X535) und Kohlpharma (FS6X718).
Wer eine solche Charge besitzt, kann sie bei einer Apotheke abgeben und kostenlos umtauschen. Das Bundesinstituts wies darauf hin, dass kein Patient das Arzneimittel wegwerfen sollte, bis er ein neues habe. dpa/AZ
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