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Papstbesuch: Benedikt XVI. setzt seine Lateinamerika-Reise in Kuba fort

Papstbesuch

Benedikt XVI. setzt seine Lateinamerika-Reise in Kuba fort

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    Der Papst präsentiert sich den mexikanischen Gläubigen stilecht mit Sombrero. Foto: Jorge Nunez dpa
    Der Papst präsentiert sich den mexikanischen Gläubigen stilecht mit Sombrero. Foto: Jorge Nunez dpa

    14 Jahre nach seinem Vorgänger Johannes Paul II. ist es der erste Besuch des Papstes auf der Karibikinsel. Im Anschluss an seine Reise nach Mexiko will Benedikt XVI. drei Tage lang vom 26. bis 28. April den rund 6,5 Millionen Katholiken in Kuba einen Besuch abstatten. Zudem werden Katholiken aus aller Welt zu den zwei großen Messen in der Hauptstadt Havanna und in Santiago de Cuba erwartet.

    Der Papst kritisierte die politischen Verhältnisse in Kuba

    Einer von ihnen ist der 18-jährige Jakob aus Texas. Obwohl seine Eltern die Reise ins kommunistische Kuba verboten hatten, ist Jakob zusammen mit knapp 40 Freunden nach Havanna gereist. "Es ist eine große Ehre, den Papst zum ersten Mal persönlich zu treffen", sagt er. Dass dies in Kuba geschieht, ist für ihn nicht wichtig. "Wir sind alle Christen, egal ob Kubaner oder Amerikaner oder sonst wer." Jakob hofft, dass zumindest in diesen Tagen die Nationalitäten und große Politik keine Rolle spielen.

    "Auch wir Kubaner wissen, dass die Welt in diesen Tagen auf uns schaut", sagt die 60-jährige Miriam. Miriam steht dem "neuen Papst", wie sie ihn nennt, eher skeptisch gegenüber, so wie viele Katholiken auf der Insel. "Wir haben den Brief nicht vergessen", betont Miriam. Sie spielt damit auf eine 1984 von Joseph Ratzinger verfasste Glaubenskongregation an. Der heutige Papst hatte damals - mit dem Wohlwollen von Johannes Paul II., massiv die politischen Verhältnisse in kommunistischen Regimen kritisiert.

    Kubas Medien berichten nur wenig über Papstbesuch

    Doch es ist nicht nur diese fast 20 Jahre alte Geschichte, die das Verhältnis zwischen Kuba und dem Vatikan trübt. Auch Benedikt XVI. kann bei den Menschen nicht besonders punkten. "Den anderen (Johannes Paul II.) mochten wir mehr, weil er nahe an den Menschen war." Zudem stößt die Fahrt im voraussichtlich geschlossenen Papa-Mobil auf keinerlei Verständnis. "Er soll nicht in seinem Glasgefäß kommen, er soll sich unter die Menschen begeben, sie segnen", kritisiert Miriam.

    Offiziell ist dies in Kuba in diesen Tagen aber kein Thema. Die Medien berichten nur wenig über den anstehenden Besuch. Für die Katholiken sind Fernsehen, Radio und Zeitungen in diesem Fall jedoch ohnehin nicht wichtig, wie Miriam meint: "Die Informationen bekommen die Kubaner in den Kirchen."

    Papst trifft sich mit Staatschef Raúl Castro und dessen Bruder Fidel

    Auf der Straße wird bei den Kubanern unter der Hand sarkastisch bemerkt: "Die Leute sagen, der Papstbesuch kostet uns 20 Millionen Pesos (15 Millionen Euro), und ich habe nichts zu essen."

    Am Dienstag ist in der Hauptstadt Havanna ein Gespräch des katholischen Kirchenoberhaupts mit Staatschef Raúl Castro vorgesehen. Auch dessen Vorgänger und Bruder Fidel Castro will der Papst treffen.  Nach einem Gottesdienst auf dem Platz der Revolution soll Benedikt XVI. am Mittwoch wieder nach Rom zurückfliegen.

    Kein Treffen mit Dissidenten und Benedikt XVI. geplant

    Die Regierung hat die Menschen ermuntert, an den Messen des Papstes teilzunehmen. Oppositionelle beklagen aber, dass viele von ihnen von der Polizei daran gehindert würden, zu den Veranstaltungen des Kirchenoberhaupts zu gehen. Ein Treffen Benedikts mit Dissidenten und Menschenrechtlern ist nicht geplant.

    In den vergangenen Tagen hatte der Papst Mexiko besucht. Es ist die erste Papstreise ins spanischsprachige Lateinamerika. dpa/afp/AZ

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