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Seuche: Pest: Madagaskar gibt Entwarnung

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Pest: Madagaskar gibt Entwarnung

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    Die Gefahr bleibt: Kinder spielen in einem Armenviertel von Antananarivo (Madagaskar) im Müll.
    Die Gefahr bleibt: Kinder spielen in einem Armenviertel von Antananarivo (Madagaskar) im Müll. Foto: Jürgen Bätz, dpa

    Die Regierung Madagaskars hat die Epidemie der gefährlichen Lungenpest in dem afrikanischen Inselstaat für beendet erklärt. Seit Anfang November sei keine neue Lungenpest-Erkrankung mehr gemeldet worden, sagte Premierminister Olivier Mahafaly am Montag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, die Behörden müssten auch in den kommenden Monaten weiter wachsam sein. Bei der Ende August ausgebrochenen Epidemie steckten sich 2384 Menschen an, 202 Menschen starben an den Folgen der Krankheit. 

    "Es ist eine Tragödie, dass eine Krankheit aus dem Mittelalter, die leicht behandelt werden kann, ein ganzes Land bedrohen und mehr als 200 Menschen töten kann", erklärte Peter Salama, WHO-Direktor für Gesundheitsnotfälle. Kleinere Ausbrüche der weniger gefährlichen Beulenpest sind in dem Inselstaat vor der Südostküste Afrikas nicht unüblich. Normalerweise kommen in ländlichen Gegenden Madagaskars etwa von Oktober bis April Beulenpest-Erkrankungen vor. 

    Die meisten Opfer erlagen demnach der leicht übertragbaren und hochgefährlichen Lungenpest. Unbehandelt führt diese oft innerhalb von 24 Stunden zum Tod. Da sie wie eine Grippe durch Tröpfchen übertragen wird, kann sie sich sehr schnell ausbreiten. Die Epidemie hatte bedrohliche Ausmaße angenommen, weil auch dicht besiedelte Städte betroffen waren, darunter die Hauptstadt Antananarivo.

    Die Ausbreitung der gefährlichen Lungenpest in Madagaskar hatte sich zuletzt deutlich verlangsamt. Trotzdem müssen die Gesundheitsbehörden weiter wachsam bleiben, denn laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann die Epidemie jederzeit wieder aufleben.

    Verursacher der Pest ist das Bakterium Yersinia pestis. Der Erreger wird meist durch infizierte Flöhe von Ratten übertragen. Eine Infektion führt zunächst zu Symptomen wie bei einer schweren Grippe, dann schwellen Lymphknoten zu dicken Beulen an. Bei früher Diagnose sind die Heilungschancen durch Antibiotika sehr hoch. Die Lungenpest wird durch Tröpfchen übertragen, ähnlich wie eine Grippe, und kann sich rasch ausbreiten. Sie führt unbehandelt schnell zum Tod. dpa/AZ

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