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Kritik zu "Im toten Winkel": Pressestimmen zum Bremen-Tatort: "Der vielleicht härteste Tatort"

Kritik zu "Im toten Winkel"

Pressestimmen zum Bremen-Tatort: "Der vielleicht härteste Tatort"

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    Die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) in einer Szene des Tatorts "Im toten Winkel".
    Die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) in einer Szene des Tatorts "Im toten Winkel". Foto: Christine Schröder, Radio Bremen

    Tatort-Kenner wissen: Wird es sozialkritisch, liegen Lob und Schelte oft nah beieinander. Den Bremer Fall "Im toten Winkel" kann man insofern als Ausnahmeerscheinung bezeichnen. Der Tatort, der sich mit den Schattenseiten des deutschen Pflegesystems befasste und dabei mehr Drama als Krimi war, beeindruckte die überwiegende Mehrheit der Kritiker. Die Pressestimmen.

    Kritik zu "Im toten Winkel": Die Pressestimmen zum Bremen-Tatort

    Dieser Tatort geht sehr viel weiter als andere Fernsehstücke. Zum einen erzählt er die Themen Betreuung, Pflege und Tod als zwischenmenschliche Dramen, zum anderen zeigt er eine Gesellschaft, in der würdevolles Sterben oftmals als Luxusangelegenheit erscheint. Spiegel Online

    Der neue Bremer Tatort zeigt die Realität der Altenpflege so ungeschönt, dass jeder, der sich jemals um alte oder schwer kranke Angehörige gekümmert hat, eigenes Erleben darin wiederfinden wird. „Im toten Winkel“ ist außerdem ein vorzüglicher Titel dafür, denn wer nicht betroffen ist, nimmt das Problem – wie der Autofahrer einen Radfahrer im toten Winkel des Außenspiegels – nicht wahr. Frankfurter Rundschau

    Einschalten. Dass sich Drehbuchautorin Katrin Bühlig traut, das Thema häusliche Pflege zur besten Sendezeit in einem Tatort umzusetzen, ist mutig und sollte honoriert werden. Stern

    Der neue Bremer Tatort prangert Missstände und mafiöse Strukturen in der häuslichen Pflege an. Kennen wir. Haben wir schon gesehen. Leider will der Krimi vor allem seine Botschaften an den Mann bringen. Die Welt

    Es ist der vielleicht härteste Tatort des Jahres – ohne einen Schuss und ohne jegliche Action. Viel brutaler. Bild

    Man hätte diesem von Regisseur Philip Koch stark umgesetzten Thema gewünscht, dass es einen anderen Platz als im Rahmen des Tatorts bekommen hätte. Die drastische Intensität läuft nicht rund mit dem Format des Krimis zusammen. Die Haupthandlung um einen Mitarbeiter des medizinischen Dienstes ist vorhersehbar und passt nicht recht zum sonstigen Tonfall der Folge. Neueste Zürcher Zeitung

    Regisseur Philip Koch erzählt diese leidvolle Geschichte in sachlichen Bildern, ist nah an seinen Protagonisten und verzichtet völlig auf Nebenschauplätze und dramaturgischen Schnickschnack. Beinah dokumentarisch ist sein Erzählstil, was für die besondere Eindringlichkeit der Geschichte und ihrer Personen sorgt. Dass dabei auch noch Platz bleibt für Täterrätsel und klassische Krimi-Zutaten, ist eine zusätzliche Qualität dieses schmerzhaft-realistischen Falles, der in den behutsamen Händen der zur norddeutschen Sachlichkeit neigenden Bremer bestens aufgehoben ist. n.tv

    Tatort-Kritik: Viel Lob für "Im toten Winkel"

    Dieser Tatort zieht seine Stärke aus der Eindringlichkeit der Handlung, er versteht es, eine Atmosphäre der Hilflosigkeit zu schaffen. Und er stellt auch die Frage nach der Moral, die eben nach anderen Maßstäben zu beantworten ist als dem Strafgesetzbuch. Hamburger Abendblatt

    Der Film wirft aufschlussreiche Blicke hinter die Kulissen der Pflegemafia, die mit nicht erbrachten Leistungen Millionen ergaunert. Der „Tatort – Im Toten Winkel“ ist sozialkritisch im besten Sinn. Die Balance zwischen berührenden menschlichen Schicksalen und einem spannenden Krimiplot gelingt Regisseur Philip Koch, der am Buch des Kritikererfolgs „Operation Zucker“ mitarbeitete, allerdings nicht immer. Hier und da erscheint der Plot dann doch ein wenig konstruiert. Wer aber selbst die Pflegebedürftigkeit eines nahen Angehörigen miterlebt hat, dem geht diese beklemmende Geschichte trotzdem unter die Haut. Der Tagesspiegel

    Guter, spannender und toll gespielter Fall, der ein aktuelles und wichtiges Thema behandelt, von dem jeder früher oder später betroffen sein wird. Sollte man gesehen haben. Focus Online

    drs

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