Pressestimmen zum Tatort: "Der Zickenkrieg ist amüsant"
Pressestimmen zum Tatort: Frauenquote, Sexismus, ein bisschen Strauss-Kahn - nicht allen Kritikern gefiel der Krimi aus Ludwigshafen. Hier die Stimmen zum Tatort.
Die Tatort-Presseschau: Der Krimi "Roomservice" mit Lena Odenthal bekommt von den Kritikern überwiegend gute Noten. Vor allem der Machtkampf mit der jungen LKA-Ermittlerin Johanna Stern (Lisa Bitter) machte den Tatort rund um Frauenquote, Sexismus und Politik noch interessanter. Die Stimmen:
"Frauenquote, Sexismus, Migration, Sensationsjournalismus — die Liste der Themen in neuen Tatort „Roomservice“ ist etwas zu lang geraten und sorgt weder für Spannung noch Unterhaltung. Der Lichtblick sind zwei Schauspieler." Mitteldeutsche Zeitung
"Die Männer haben in dieser Folge nicht ganz so viel zu sagen, obwohl mit dem Politiker Sattler (Peter Sattmann) ein Darsteller im Mittelpunkt steht, der den Machtmenschen fantastisch spielt. Assistent Kopper hingegen geht bei so viel Frauenquote im "Tatort" unter. Kein Wunder, dass er irgendwann alleine am gedeckten Tisch sitzt." RP Online
"Der Zickenkrieg zwischen Lena Odenthal und Johanna Stern (Lisa Bitter) ist amüsant. Der Journalist ist so abgrundtief schmierig, dass man auf der Stelle den Beruf wechseln möchte. Und es fallen so wunderbar trockene Sätze wie "Wenn man Kinder hat, ist man einiges gewohnt" (beim Griff ins Klo) und "Kannst du nicht einmal versuchen, deinen Schwanz im Zaum zu halten?" (Ehefrau zum untreuen Ehemann). Außerdem lernt der Zuschauer, dass man in Hotels tunlichst keine Gläser benutzen sollte, weil die Zimmermädchen "nur einen Lappen und wenig Zeit haben." Lübecker Nachrichten
"Geht doch, Lena! Die Durststrecke der einst so beliebten Ermittler aus Ludwigshafen könnte damit beendet sein. Zumindest, wenn die Hauptfigur gleichzeitig ihren Burnout auf Raten langsam mal überwindet. Denn der nervt langsam ..." Express
"Die Frauenpower hat diesen „Tatort“ bereits verändert. Sie bringt Spannung in den Krimiabend. Was jetzt noch fehlt, ist die Einführung einer Männerquote. Damit die auch mal wieder Erfolg haben." Stuttgarter Zeitung
"Die Frauenquote in Vorstandsetagen, die EU-Kommissar Sattler (Peter Sattmann) durchsetzen wollte, wirkte als Anlass einer aufwendigen Verschwörung gegen ihn schon überstrapaziert. Auch dramaturgisch hatte das Buch von Stefan Dähnert und Patrick Brunken Schwächen" HNA
"Dass der "Tatort" aus seinen selbstreferenziellen Anspielungen - Frage an Lena Odenthal: "Würde’s ihnen gefallen, als Quotenfrau ihre Ermittlungen zu leiten?" - keinen Witz schlägt, deutet auf die Armut seiner Möglichkeiten. Für Ludwigshafener Verhältnisse ist der Film nicht schlecht; man muss ihn sich als Rohbau vorstellen." Neues Deutschland
"Selbst die Stutenbissigkeit zwischen Odenthal und ihrer jungen LKA-Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) nervt dieses Mal nicht, sondern zeigt eher, wie dünn die Luft an der Spitze für Frauen wirklich ist. Wenn sich Odenthal für die nächste Folge noch etwas mehr Ausgeglichenheit zulegt, könnten sich die Zuschauer wieder mit ihr anfreunden." stern.de
"Großes Politkino wird hier versucht, ein Schuh wird nicht wirklich draus. Zwischen Hotelbildern aus dem Imagefilm und ein bisschen Talkshow zwischen Weinberg und Weinflaschen wird hier vor allem ganz viel geredet und gestritten, gehadert und gezweifelt. Der Einzige, der sich zunehmend raushält, ist Kopper, der nach fast 20 Dienstjahren an Lena Odenthals Seite zum Stichwortgeber verkommen ist." n-tv
"Es tut sich also was in Ludwigshafen. Endlich ist Schluss mit dem Odenthal-Einheitsbrei. Nach "Roomservice" freut man sich schon jetzt auf den nächsten Fall aus der Rheinmetropole." t-online
Pressestimmen zum Tatort: Ordentliche Portion Frauenpower
"Wie tief kann man fallen?" FAZ
"Hinter jedem mächtigen Mann steht eine starke Frau - Lena Odenthal steht bekanntlich lieber hinter sich selbst. Im Tatort "Roomservice" beweist die Ludwigshafener Kommissarin nicht nur Stärke. Trotzdem bekommt der Zuschauer eine ordentliche Portion Frauenpower." Abendzeitung
"Peter Sattmann als Euro-Politiker auf den Skandal-Spuren eines Dominique Strauss-Kahn: Das passte nicht schlecht in diesem „Tatort“, und die Besetzung seiner Ehefrau und Anwältin mit Suzanne von Borsody sicherte dem Fall um ein totes Zimmermädchen schon mal ein starkes Protagonistenpaar." Westfälische Nachrichten
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