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"Finis Germania": "Rechtslastig" - NDR distanziert sich von Buchempfehlung

"Finis Germania"

"Rechtslastig" - NDR distanziert sich von Buchempfehlung

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    "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle sorgt für Furore - sowohl intern im NDR als auch in den Medien. (Symbolbild)
    "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle sorgt für Furore - sowohl intern im NDR als auch in den Medien. (Symbolbild) Foto: Peter Endig/dpa

    Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) setzt seine Zusammenarbeit mit der Jury "Sachbücher des Monats" aus. Grund: In der Juni-Ausgabe sei mit "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle ein Titel empfohlen worden, der für NDR Kultur nicht tragbar sei. Das Buch enthalte rechtslastige Verschwörungstheorien, von denen sich NDR Kultur entschieden distanziere. 

    "Bis zur vollständigen Aufklärung der Frage, wie es zu der für uns nicht akzeptablen Empfehlung der Jury kommen konnte, setzen wir die Zusammenarbeit mit der Jury aus", sagte Barbara Mirow, Leiterin von NDR Kultur, am Montag in Hamburg. Der Buchautor Sieferle war im vergangenen Jahr gestorben.

    Seit mehr als 15 Jahren veröffentlicht NDR Kultur gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung und dem Börsenblatt des Deutschen Buchhandels die Empfehlungen der unabhängigen Jury "Sachbücher des Monats". Dem Gremium gehören renommierte Wissenschaftler sowie Autoren und Redakteure großer Medienunternehmen in Deutschland an.

    Juror tritt nach Wirbel um Buch "Finis Germania" zurück

    Der Juryvorsitzende Andreas Wang, ehemaliger leitender NDR Kultur Redakteur, der seit 2010 im Ruhestand ist, forderte den Juror, der das Buch empfohlen hat, zum Rücktritt auf.

    Daraufhin meldete sich Johannes Saltzwedel vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel und erklärte seinen Rücktritt. "Mit der Empfehlung des Buches habe ich bewusst ein sehr provokantes Buch der Geschichts- und Gegenwartsdeutung zur Diskussion bringen wollen", teilte Saltzwedel am Montag mit. "Ich wollte durch meinen Vorschlag auf keinen Fall das Renommee der Sachbuch-Bestenliste beschädigen und bedaure sehr die Verwerfungen, die sich daraus ergeben haben", hieß es weiter.

    "Wir hoffen, dass mit diesem Schritt die Vertrauenswürdigkeit der Liste wiederhergestellt ist", sagte Wang der dpa. "Im Übrigen werden wir das Verfahren der listenmäßigen Platzierung derart erneuern, dass keine Platzierung eines einzelnen Mitglieds der Jury möglich ist." dpa

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