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Russland: Amoklauf an Universität in Russland: sechs Tote, mehrere Verletzte

Russland

Amoklauf an Universität in Russland: sechs Tote, mehrere Verletzte

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    Studierende fliehen aus einer Universität in der russischen Stadt Perm. Im Inneren des Gebäudes hat ein Mann um sich geschossen und mehrere Menschen getötet.
    Studierende fliehen aus einer Universität in der russischen Stadt Perm. Im Inneren des Gebäudes hat ein Mann um sich geschossen und mehrere Menschen getötet. Foto: Alexey Romanov, Sputnik, dpa

    Ein Mann hat in der russischen Stadt Perm am Ural in einer Universität um sich geschossen und mehrere Menschen getötet. Es gebe sechs Tote und rund 20 Verletzte, teilten mehrere Behörden am Montag mit. Die Behörden korrigierte im Nachhinein die Zahl der Todesopfer nach unten. Zuvor war von acht Toten die Rede gewesen.

    Mann schießt in Universität in Perm in Russland um sich: sechs Tote und rund 20 Verletzte

    Verwirrung gab es zunächst auch um den Gesundheitszustand des Täters. Der junge Mann sei bei der Festnahme verwundet und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärten die Ermittler nun. Zuvor hatte die Hochschule in der rund 1200 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Stadt den Mann für tot erklärt - die Uni löschte diese Information später jedoch wieder.

    Auf dem Boden in der Nähe des Eingangs zur Perms Universität ist eine Hülse zu sehen.
    Auf dem Boden in der Nähe des Eingangs zur Perms Universität ist eine Hülse zu sehen. Foto: Anatoliy Romanov, Sputnik, dpa

    Der maskierte Angreifer hatte am Morgen auf dem Campus mit einem Jagdgewehr um sich geschossen. Es soll sich um einen Studenten gehandelt haben. Medien zufolge hatte er die Tat kurz zuvor in sozialen Netzwerken angekündigt. In dem Beitrag soll er auch erklärt haben, dass er keinerlei Ideologie verfolge.

    Amoklauf in Uni in Perm: Personen verbarrikadierten sich und sprangen aus Fenstern

    Auf Videos im sozialen Netzwerk Telegram war zu sehen, wie Menschen aus Fenstern sprangen. Im Inneren des Gebäudes verbarrikadierten Studenten mit Stühlen und Tischen die Türen. Sie waren aufgefordert worden, sich in den Hörsälen einzuschließen. Dozenten hatten sich eigenen Angaben zufolge vor dem maskierten Mann in ihren Büros verschanzt.

    Präsident Wladimir Putin drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge sagte. Regierungschef Michail Mischustin wies die Minister für Gesundheit und Bildung an, in das rund 1200 Kilomter östlich von Moskau entfernte Perm zu fliegen, um die Universität zu unterstützen.

    Russland: Tat an Universität in Perm erinnert an Amoklauf in Kasan und Kertsch

    Es ist nicht der erste tödliche Vorfall auf eine Bildungseinrichtung in Russland. Im Mai hatte ein 19-Jähriger neun Menschen in einer Schule in Kasan in der russischen Teilrepublik Tatarstan getötet. Die meisten Opfer waren Kinder. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Der Mann wurde wegen Mordes festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. 2018 hatte ein 18 Jahre alter Berufsschüler in der Stadt Kertsch auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim um sich geschossen und einen Sprengsatz gezündet. Dabei starben 20 Menschen.

    Nach dem Amoklauf in der Stadt Kasan rund 720 Kilometer östlich von Moskau gab es Forderungen nach einer stärkeren Kontrolle von Waffenbesitzern - etwa nach einer elektronischen Datenbank, in der ärztliche Untersuchungen vermerkt werden. Überprüft werden sollten demnach etwa auch die psychologische Eignung und ein möglicher Drogenkonsum. Ministerpräsident Mischustin hatte angekündigt, auch die Sicherheitsvorkehrungen an den Schulen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verstärken. Das gelte auch für Ferienlager. (dpa)

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