"Es hätte schlimmer kommen können", sagte der Stadtdirektor von Napa, Mike Parness.
Sonntagmorgen bebte die Erde nahe San Francisco
Das Beben der Stärke 6,0 hatte die Region nördlich der Metropole San Francisco am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) erschüttert. Nach Medienberichten wurden mindestens 120 Menschen verletzt.
Drei von ihnen schwebten dem San Francisco Chronicle zufolge am Sonntagnachmittag noch in Lebensgefahr. Dazu zählt ein Kind, das von den Trümmern eines zusammengestürzten Kamins getroffen wurde.
An zahlreichen Gebäuden vor allem in Napa entstanden Schäden. Etwa 90 bis 100 Häuser seien vorerst für unbewohnbar erklärt worden, berichteten die Los Angeles Times und der Chronicle. Nachdem 70 000 Menschen vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten waren, ging die Zahl bis zum frühen Abend auf knapp 20 000 zurück.
Erdbeben-Stärke: So wird sie gemessen
Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude).
Jeder Punkt bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Bebenstärke. Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 ist demnach zehnmal so stark wie eines mit 4,0.
Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet.
Heute wird die Skala nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert.
Durchgesetzt hat sich immer mehr die Momentmagnitude. Als einzige bezieht sie sich direkt auf die Vorgänge am Erdbebenherd.
Weltweit treten jährlich zwischen 1500 und 2000 Erdbeben mit Stärken über 5,0 auf.
Mit einer Stärke höher als 8,0 bebt die Erde durchschnittlich einmal pro Jahr.
Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile.
Notstand in Kalifornien ausgerufen
Den Berichten zufolge waren auch nur einige Straßen so schwer beschädigt, dass sie gesperrt werden mussten. Zudem seien alle Brücken in der Region intakt geblieben. Weil Dutzende Wasserleitungen bei dem Beben gebrochen waren, sollen nach Angaben von Parness in Napa Stationen eingerichtet werden, in denen Bürger, die von der Versorgung abgeschnitten waren, Wasser erhalten können.
Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte zuvor den Notstand für die Region ausgerufen. Damit kann rasch Hilfe aus Washington in die betroffenen Gebiete fließen.
Glück im Unglück
Es war das schwerste Beben in der Region seit 25 Jahren. Aber da es sich um 3.20 Uhr am frühen Morgen ereignete, waren die Straßen und auch viele Geschäfte menschenleer. "Wir müssen uns nur vorstellen, wenn das am Tag passiert wäre", sagte Parness. dpa