St. Gallen (dpa) - Beim Einsturz einer Turnhalle in St. Gallen in der Schweiz wäre es am Dienstagmorgen fast zu einer Katastrophe gekommen: Gut eine Stunde später hätte der Turnunterricht begonnen, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtet. Dann wären bis zu 80 Schüler in dem Gebäude gewesen. Bei dem Unglück wurde niemand verletzt.
Auch am Vorabend des Einsturzes hätten sich spät noch Menschen in der Sporthalle aufgehalten, sagte der Rektor der Gewerbeschule nach einem Bericht der Online-Ausgabe des St. Galler "Tagblatt". Die Feuerwehr zeigte sich erleichtert: "Die Bergung von Verletzten unter diesen Trümmern wäre sehr schwierig gewesen", sagte ein Sprecher. Der Polizei zufolge entstand am Gebäude ein Schaden in Millionenhöhe.
Ein Angestellter hatte um 6.00_Uhr ein Knacken gehört, den Einsturz festgestellt und Alarm geschlagen. Das Dach und eine Außenwand waren komplett eingestürzt. Die Ursache dafür war zunächst unklar: "Noch ist überhaupt nicht sicher, ob der Schnee für den Einsturz verantwortlich ist", sagte ein Sprecher der Kantonspolizei. Zunächst hatte es geheißen, das Dach der erst im Juli 2006 eröffneten Sporthalle sei unter der Schneelast eingebrochen.
"Wir sind ratlos", zitiert der Bericht Kantonsbaumeister Werner Binotto. "Die Halle wurde nach den neuesten Erkenntnissen gebaut." Bei der Sporthalle handelte es sich demnach um einen Stahlbau mit begrüntem Dach. Nach dem schweren Unglück vom Januar 2006 mit 15 Toten im deutschen Bad Reichenhall hatte der Kanton dem Bericht zufolge sämtliche Hallen überprüfen lassen. Als Vorsichtsmaßnahme würden jetzt alle Hallen des Kantons vom Schnee geräumt.