
Malta lässt Rettungsschiff "Ocean Viking" nicht tanken

Das Rettungsschiff "Ocean Viking" darf in Malta nicht zum Tanken anlegen. Unterdessen gab Carola Rackete bekannt, auch künftig Migranten im Mittelmeer zu retten.
Malta lässt das Rettungsschiff der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen nicht tanken. Für Mittwochabend sei eine Uhrzeit vereinbart gewesen, zu der die "Ocean Viking" an einer Tankstation in den maltesischen Hoheitsgewässern habe betankt werden sollen, erklärte eine Sprecherin von SOS Méditerranée der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend.
Der Termin sei von einem Vermittler bestätigt worden. Die maltesischen Seefahrtsbehörden hätten dann aber über Funk mitgeteilt, dass es für die Betankung keine Berechtigung gebe. Es werde nun nach einer anderen Lösung für die Zwischenzeit gesucht, erklärte die Sprecherin. Aus Malta gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Die "Ocean Viking" ist auf dem Weg von Marseille in das Mittelmeer vor Libyen, um dort nach Migranten in Seenot Ausschau zu halten. Es ist der erste Einsatz, den die Organisationen mit dem Schiff fahren. Bis vergangenes Jahr waren die NGOs mit der "Aquarius" unterwegs.
Kapitänin Carola Rackete würde wieder mit Schiff Flüchtlinge retten
Trotz der verschärften Strafen für Seenotretter in Italien und der gegen sie gerichteten Ermittlungen kann sich die deutsche Kapitänin Carola Rackete vorstellen, auch künftig im Mittelmeer Migranten zu retten. "Wenn wieder ein Kapitän ausfällt und wieder keiner da ist, dann auf jeden Fall", sagte sie am Mittwochabend in der Talkshow "Dunja Hayali" auf die Frage, ob sie wieder rausfahren würde. Am Montag hatte die italienische Regierung Strafen von bis zu einer Million Euro beschlossen, wenn ein Kapitän mit einem Schiff ohne Erlaubnis in die Gewässer des Landes fährt. In solchen Fällen können die Behörden ein Schiff künftig umgehend konfiszieren.
Rackete hatte das Schiff "Sea-Watch 3" Ende Juni mit rund 40 Migranten an Bord unerlaubt in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa gesteuert. Gegen sie wurde eine Geldstrafe von mehr als 16.600 Euro verhängt. Nach Angaben ihres Anwalts wurde dagegen Beschwerde eingelegt. Die Ermittlungen der italienischen Behörden laufen weiter, ob Anklage erhoben wird, ist aber noch offen. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu zehn Jahren Haft. Darüber hinaus liegt das von ihr gesteuerte Schiff derzeit in Sizilien an der Kette.
Rackete sagte, derzeit beschäftige sie sehr, dass die "Sea Watch 3" und andere Rettungsschiffe von Nichtregierungsorganisationen weiter in italienischen Häfen lägen und nicht auslaufen dürften, während weitere Unglücke geschehen seien. "Wir brauchen unbedingt Schiffe in der Such- und Rettungszone." Je weniger Schiffe da seien, desto mehr Menschen würden sterben. Es sei dringend nötig, dass Schiffe raus führen. (dpa)
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