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Sexualleben: Sex-Studie: Haben Männer in Deutschland mehr Sex als Frauen?

Sexualleben

Sex-Studie: Haben Männer in Deutschland mehr Sex als Frauen?

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    Eine aktuelle Studie erhellt das Sexualleben der Deutschen. Dabei liegen manche ermittelten Zahlen seltsam auseinander.
    Eine aktuelle Studie erhellt das Sexualleben der Deutschen. Dabei liegen manche ermittelten Zahlen seltsam auseinander. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Dass in puncto Sex und der Frage, wie oft man denn nun Sex hat, geschummelt wird, ist alles andere als neu. Zu viele Eitelkeiten verwickeln sich wohl mit dieser Fragestellung. In diesem Lichte ist sicher auch eine neue repräsentative Studie zu sehen, die das Deutsche Ärzteblatt veröffentlicht hat. 2524 Menschen ab 14 Jahren wurden befragt – mit einem Ergebnis, dass irgendwie ins Bild passt: Demnach wollen Männer im Schnitt mit zehn Frauen geschlafen haben, Frauen hingegen nur mit fünf verschiedenen Männern.

    Sex-Studie: Männer haben wohl mehr Sex

    Sehr merkwürdig. Da stimmt doch irgendetwas nicht. Auch die Autoren der Studie schreiben von „selbstwertdienlichen Verzerrungen und geschlechtsspezifischem Antwortverhalten“ – was schon fast augenzwinkernd klingt. Zum einen liegt doch folgende Vermutung nahe: Viele Männer protzen wohl immer noch gern herum, was für tolle Hechte sie sind. Mal wieder typisch: Männer halt!

    Oder schummelt da vielleicht noch jemand? Frisieren auch manche Frauen vielleicht instinktiv ihre Zahl nach unten? Weil sie wissen, dass es viele Männer abschreckt, wenn sie hören, dass vor ihnen noch eine erkleckliche Zahl an störenden Geschlechtsgenossen und -konkurrenten vormals aus nächster Nähe befasst war? Oder wollen die Frauen – ebenso gesellschaftlich geprägt – dem Bild gerecht werden, dass eine Frau treu und in jedem Falle irgendwie keuscher als ein Mann sein sollte?

    Die Sex-Fantasien der Deutschen

    Sex im Freien ist laut einer Umfrage aus dem Jahr 2016 die beliebteste erotische Fantasie der Deutschen.

    Fast ein Drittel der Befragten (32,7 Prozent) wollen einmal unter freiem Himmel Sex haben, wie das Meinungsforschungsinstitut Mafo.de im Auftrag des Magazins «Playboy» repräsentativ ermittelte.

    Der Lieblingsort vieler wäre dabei der Strand - und zwar für 68,4 Prozent der Frauen und 57,4 Prozent der Männer.

    Auf Platz zwei der sexuellen Fantasien landete Oralsex (31,2 Prozent), gefolgt von Experimenten mit Sex-Spielzeug (24,4 Prozent).

    Beim Sex im Freien beobachtet zu werden, liegt laut der Umfrage dagegen gar nicht hoch im Kurs. Mit gerade einmal 3,9 Prozent ist es die am wenigsten verbreitete erotische Fantasie hierzulande - nach Gruppensex und Sadomaso-Praktiken (4,2 Prozent).

    Für die Umfrage wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Männer und Frauen in Deutschland befragt.

    Wer nun mit mathematischen Erwägungen kommt und sagt, dass das Studienergebnis aufgrund der Gesetze der Arithmetik ja nicht stimmen kann, sei auf den Fakt verwiesen, dass immerhin acht Prozent der Männer schon zu Gast bei Prostituierten war. Diese Männer sollen sich dabei im Durchschnitt vier verschiedenen Damen des Rotlichtgewerbes geschäftlich genähert haben. Und Prostituierte sind in der Studie als Umfragepartner nicht ausgewiesen notiert. Insofern könnte dieser Aspekt womöglich wirklich das Messergebnis signifikant verändert haben.

    Sex-Studie: Wie viele Deutsche schlafen in fremden Betten?

    Zumal Frauen wiederum nicht hinsichtlich ihrer Kontakte bezüglich käuflicher Liebe befragt wurden. Die Studienautoren befürchteten, dass die Abbruchrate an der Studie infolge derartiger Fragen steigen würde.

    Interessant ist auch wieder der geschlechtsspezifische Unterschied beim Fremdgehen: 21 Prozent der Männer in festen Händen wollen nebennaus gegangen sein, aber nur 15 Prozent der Frauen. Mutmaßlich könnte hinter diesen Ergebnissen erneut das „geschlechtsspezifische Antwortverhalten stehen“.

    57 Prozent der Befragten befanden sich übrigens in einer festen Partnerschaft. Von diesen gaben 40 Prozent ausdrücklich an, monogam zu sein. Zwei Prozent leben in einer offenen Beziehung, bei der mit ausdrücklicher Billigung jeder machen darf, was er will. Einen interessanten Begriff führt die Studie außerdem ein: die „Triole“. Dabei handelt es sich um eine von allen Beteiligten goutierte Dreiecksbeziehung. Die restlichen 56 Prozent der Befragten, die in einer festen Partnerschaft leben, haben übrigens überhaupt keine Vereinbarung darüber getroffen, wie sie ihre Verbindung definieren. Es bleibt aber zu vermuten, dass für sie die partnerschaftliche Treue einfach unausgesprochen im Vordergrund steht.

    Sexualverhalten: Etwa die Hälfte hatte oralen Sex

    Die Studienautoren ermittelten zudem, dass zwar fast alle heterosexuellen Interviewpartner schon Vaginalverkehr hatten, was ja alles andere als überrascht. Aber im Schnitt nur die Hälfte hatte oralen Sex (56 Prozent Männer, 48 Prozent Frauen). Die Studie verweist abschließend auf eine kleine Gruppe mit sehr vielen Sexualpartnern und laxem Umgang mit Kondomen. Ihnen wird dringend ans Herz gelegt, etwa wegen AIDS, Präservative zu nutzen. AZ

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