Es ist eine der teuersten Versteigerungen der jüngsten Zeit gewesen: Unter den Hammer kamen weder ein Kunstwerk noch Diamanten – sondern ein weiß-blauer Blecheimer aus Aluminium und Fiberglas. Der kleine Roboter R2D2 aus Star Wars hat für 2,8 Millionen Dollar – umgerechnet rund 2,4 Millionen Euro – einen neuen Besitzer gefunden.
In der US-Stadt Los Angeles versteigerte ein Auktionshaus mehrere Filmrequisiten. Darunter waren einige aus den Star-Wars-Filmen, etwa ein Lichtschwert von der Figur Luke Skywalker für 325000 Euro. Auch Sammlerstücke aus anderen Filmen standen zur Versteigerung. Eine Sammlung von 23 Miniatur-Weltraumschiffen aus den Science-Fiction-Serien „Battlestar Galactica“ und „Buck Rogers“ brachte 1,8 Millionen Dollar ein. Der bunt leuchtende Disco-Tanzboden aus dem Film „Saturday Night Fever“ wurde nach Angaben des Auktionshauses für 1,2 Millionen Dollar versteigert. Doch R2D2 war das mit Abstand teuerste Stück. Der Preis übertraf die Erwartungen des Auktionshauses – das hatte mit zwei Millionen Dollar gerechnet. Die Requisite ist aus Originalteilen der „Roboter“ zusammengesetzt, die seit dem ersten Star-Wars-Film im Jahr 1977 immer wieder in den Fortsetzungen auftauchten.
Genau genommen ist es keine Requisite, sondern ein Kostüm. Denn in den ersten sechs Star-Wars-Filmen steckte der Schauspieler Kenny Baker in der Metallkonstruktion und hauchte R2D2 Leben ein. Der 111 Zentimeter große Schauspieler, der im vergangenen Jahr gestorben ist, hatte damit eine schwere Rolle. Zwar musste er sich als R2D2 keinen Text merken – seine Aufgabe bestand darin, den Roboter von innen zu bedienen und ihm dadurch Leben einzuhauchen. Allerdings waren die Bedingungen beim Dreh für Baker nicht einfach. Der Schauspieler konnte in seinem Kostüm kaum etwas von seiner Umgebung sehen. Außerdem dämmte die Metallkonstruktion Geräusche – Regieanweisungen bekam er laut Film-Crew manchmal nicht mit. Eine besondere Herausforderung war der Dreh des ersten Star-Wars-Films. In dem musste Baker in der glühend heißen tunesischen Wüste in der Blechdose ausharren. Dabei dürfte er reichlich in sein Kostüm geschwitzt haben –ein zusätzliches Andenken an die Dreharbeiten, das der unbekannte Verkäufer ersteigert hat. (mit dpa)