Die Ebola-Ansteckungen in Sierra Leone haben wieder zugenommen. Bis zu 16 neue Fälle täglich seien in den vergangenen Tagen registriert worden. Diese erschreckenden Zahlen gab Palo Conteh, Leiter des Ebola-Reaktionszentrums der Regierung, in Sierra Leones Hauptstadt Freetown am Mittwoch an. Dabei waren in den vergangenen Wochen stets höchstens zwei Neuansteckungen mit Ebola täglich registriert worden.
Conteh geht davon aus, dass "unsichere" Beerdigungen der Grund für die zunehmenden Neuansteckungen mit Ebola sind. Die Seuche wird unter anderem durch den direkten Kontakt mit kürzlich an Ebola gestorbenen Menschen übertragen. Deshalb dürfen die Opfer der Seuche nicht von den Familien oder einfach Bestattungsunternehmen beerdigt werden. Das widerspricht allerdings den Traditionen in Westafrika, weswegen diese Regeln missachtet werden.
Fehler im Umgang mit Ebola lassen Zahlen hochschnellen
Nachdem die Ansteckungszahlen von Ebola in den vergangenen Wochen rückläufig waren, ist die Wachsamkeit der Bevölkerung wieder gesunken. "Die Zahlen steigen, weil die Menschen das Gesetz ignorieren", so Conteh. Er warnte Behörden und Ärzte davor, das zu ignorieren. Seit Beginn der Ebola-Epidemie im Dezember 2013 sind ihr laut WHO knapp 9.600 Menschen an Ebola gestorben. AFP/sh