Und plötzlich ging nichts mehr in weiten Teilen Venezuelas. Ein großflächiger Stromausfall hat am Dienstag weite Teile des Landes und Caracas, die Hauptstadt Venezuelas, lahmgelegt.
In Caracas standen die U-Bahnen still
Am frühen Dienstagnachmittag fiel in Caracas der Strom aus. Zwei Stromkabel waren im Zentrum des Landes unterbrochen worden. Nichts ging mehr in Caracas. Die U-Bahnen standen still, Ampeln fielen aus und viele Geschäfte mussten geschlossen werden.
Weite Teile Venezuelas von Blackout betroffen
Nach Behördenangaben waren neben Caracas auch Städte in den Bundesstaaten Lara, Zulia, Táchira, Mérida, Falcón, Portuguesa, Cojedes, Yaracuy, Carabobo, Aragua und Trujillo betroffen. In der Hauptstadt sorgte der Ausfall der Ampeln für Verkehrschaos, tausende mussten wegen der Unterbrechung des U-Bahnverkehrs zu Fuß nach Hause laufen. Die Behörden nannten als Grund für den Stromausfall die Unterbrechung zweier großer Stromleitungen im Zentrum des Landes.
Stromversorgung nach Ausfall schrittweise wieder hergestellt
Elektrizitätsminister Jesse Chacon sagte zwei Stunden nach Beginn des Stromausfalls, die Versorgung würde schrittweise wieder hergestellt. Die Regierung erklärte, die Ölindustrie sei von den Stromausfällen nicht betroffen. Eine bedeutende Zunahme der Kriminalität habe es nicht gegeben. Bereits 2011 hatte die Regierung den Notstand im Eletrizitätssektor ausgerufen, da zahlreiche Probleme bei der Infrastruktur die Stromversorgung gefährdeten.
Stromausfall: Präsident Maduro vermutet Sabotage
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro warf der Opposition "Sabotage" vor. "Derzeit weist alles darauf hin, dass die extreme Rechte ihren Plan umgesetzt hat, einen Elektrischen Putsch gegen die Nation auszuführen", schrieb der linke Staatschef auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. Hinter den Vorfällen stünden jene, die "die Nation schwächen" wollten. Laut Maduro wurden die Armeepatrouillen verstärkt, bis die Probleme behoben wurden.
Offiziellen Angaben zufolge hatte Maduro im April knapp die Wahl vor dem konservativen Oppositionspolitiker Capriles gewonnen. Dieser erkennt bis heute das Ergebnis nicht an, das Verhältnis zwischen Regierung und Opposition ist stark gespannt. Die Vorwürfe Maduros wies Capriles am Dienstag zurück. "Der heutige Stromausfall zeigt, wie furchtbar unfähig die Regierung ist! Und dann erspinnen sie ein weiteres Märchen, um ihr Versagen zu vertuschen", schrieb Capriles auf Twitter. afp/AZ