Studie: Männer kaufen anders ein als Frauen
Mannheim (dpa) - "Rein in den Supermarkt, Mammut erlegen und wieder raus", so beschreibt Professor Willy Schneider das Einkaufsverhalten von Männern. Diese kauften in der Regel zielgerichtet und schnell, aber nicht unbedingt preisgünstig.
Frauen verglichen dagegen Preise und Qualität, seien aber oft impulsiver als Männer. "Frauen sind Sammlerinnen und Männer Jäger", sagte Schneider der dpa. In ihrem Buch "Zur Kasse, Schnäppchen" haben der Mannheimer Marketingprofessor Schneider und sein Kollege Alexander Hennig das Einkaufsverhalten der Verbraucher mit Hilfe von Ergebnissen der Hirnforschung, Medizin und Verhaltenspsychologie durchleuchtet.
Das Ergebnis: Nur 30 Prozent unserer Kaufentscheidungen sind wohlüberlegt, 70 Prozent dagegen spontan. Und dafür, dass das so bleibt, tun die Geschäfte einiges. "Der Einkaufwagen ist so groß, dass wir immer das Gefühl haben, es fehlt noch etwas, außerdem rutscht die Ware nach hinten und damit aus unserem Blickfeld", erläuterte Schneider.
Am Eingang des Supermarktes stehe die Aktionsware, leise Musik spiele mit 72 Taktschlägen pro Minute, was dem menschlichen Ruhepuls entspreche. "Unbewusst bewegen wir uns langsamer." Der Käufer werde gegen den Uhrzeigersinn durch den Supermarkt geführt, "weil wir uns als Rechtshänder lieber linksherum bewegen", sagte der Marketingexperte.
Ein weiteres Ergebnis der Forschung: Wer mit Karte zahle, gebe in der Regel mehr Geld aus. "Das Schmerzzentrum wird bei Barzahlung ungleich stärker stimuliert, als bei Zahlung mit Kredit- oder EC-Karte", berichtete Schneider. "Bei Rabatten schließlich setzt unser Hirn aus", sagte der Experte und räumte ein, dass auch er Sonderangeboten nicht immer widerstehen kann. "Ich habe mindestens zehn ungeöffnete Hemden im Schrank liegen, weil ich an Aktionsware nicht vorbeigehen kann."
Die Diskussion ist geschlossen.