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"Mario Barth deckt auf!": Mario Barth entschuldigt sich für Stotter-Witz über Gefängnisleiter

"Mario Barth deckt auf!"

Mario Barth entschuldigt sich für Stotter-Witz über Gefängnisleiter

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    In "Mario Barth deckt auf!" ahmte der Comedian einen stotternden Gefängnisleiter nach. Nun will Barth sich entschuldigen - denn der Mann leidet unter einer Sprachstörung.
    In "Mario Barth deckt auf!" ahmte der Comedian einen stotternden Gefängnisleiter nach. Nun will Barth sich entschuldigen - denn der Mann leidet unter einer Sprachstörung. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    In seiner Sendung "Mario Barth deckt auf!" vom 14. März machte sich der Comedian darüber lustig, wie vier Insassen aus der JVA Berlin Plötzensee ausbrechen konnten. "Da kommt selbst der Gefängnisleiter ins Stottern", leitete Barth die nächste Videosequenz ein. Die zeigte den Anstaltsleiter Uwe Meyer-Odewald bei einer Pressekonferenz, der im Zuge einer Erklärung für den Ausbruch sichtlich nach Worten rang. Dieses Stottern deutete Mario Barth als Erklärungsnot und ahmte Meyer-Odewald anschließend nach, wie der NDR zeigt.

    Mario Barth will sich für Stotterer-Witz entschuldigen - im Herbst

    Was er offenbar nicht wusste: Der Gefängnisleiter ist krankheitsbedingter Stotterer. Er leidet an einer Sprachstörung, die körperlich bedingt ist und von der etwa 800.000 Menschen in Deutschland betroffen sind, wie die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe mitteilt. RTL sei nach eigenen Angaben nicht bewusst gewesen, dass Meyer-Odewald Stotterer ist.

    Mario Barth werde sich jedoch "in der Sendung entschuldigen, die als nächstes produziert und voraussichtlich im Herbst ausgestrahlt wird", sagte RTL auf Anfrage des NDR-Formats ZAPP. Auch beim Leiter der JVA selbst wolle man sich persönlich entschuldigen. Für die Zukunft seien die RTL-Produktion und -Redaktion nun sensibilisiert, sodass derlei Fehler nicht wiederholt würden.

    "Heute-Show": Oliver Welke entschuldigt sich für Stotter-Witz

    Mario Barth ist nicht der erste, der sich im TV über Stotterer lustig macht: Zuletzt war Oliver Welke, Moderator der "Heute-Show" im ZDF, in die Bredouille geraten. In der am 2. Februar ausgestrahlten Sendung hatte sich Welke über die Sprache des AfD-Sachverständigen Dieter Amann lustig gemacht - und später nach Protesten einräumen müssen, dass niemand in der Redaktion von Amanns Sprachstörung gewusst habe. Das ZDF nahm die Stotter-Passage aus seinem Mediathek-Angebot heraus.

    Einen gewohnt satirischen Seitenhieb konnte sich Welke auch bei der Entschuldigung in der darauffolgenden Show nicht verkneifen: "Wenn Herr Amann also den Eindruck hatte, wir hätten uns über ihn lustig gemacht wegen einer Sprachstörung und nicht wegen des furchtbaren Inhalts seiner Ausführungen, tut uns das tatsächlich sehr leid. Und diese Entschuldigung gilt ausdrücklich dem Menschen Dieter Amann." (AZ/dpa)

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