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Sparprogramm: Thermomix-Fertigung in Wuppertal wird eingestellt

Sparprogramm

Thermomix-Fertigung in Wuppertal wird eingestellt

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    Die Thermomix-Fertigung bei Vorwerk in Wuppertal wird im Dezember eingestellt.
    Die Thermomix-Fertigung bei Vorwerk in Wuppertal wird im Dezember eingestellt. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Vor vier Jahren lag die bekannte Küchenmaschine noch voll im Trend: Der Thermomix boomte in Deutschland und Europa und viele Kunden nahmen lange Wartezeiten in Kauf, um das beliebte Küchengerät besitzen zu dürfen. Doch in den letzten Jahren gingen die Verkaufszahlen in ganz Europa stark zurück. "Die Thermomix-Produktion am Standort Wuppertal läuft voraussichtlich im Dezember 2019 aus", sagte ein Vorwerk-Sprecher gegenüber der Düsseldorfer Zeitung Rheinische Post.

    Thermomix-Werksschließung: Bis zu 200 Vollzeitstellen werden gestrichen

    Durch ein Sparprogramm, das auch die Schließung der Thermomix-Fertigung in Wuppertal beinhaltet, würden voraussichtlich 200 Vollzeitstellen wegfallen, was die Kündigung von bis zu 85 Mitarbeitern bedeuten könnte. Gesamtbetriebsratschef Ralf Hüttemann sieht das Problem in einer Überproduktion für den europäischen Markt, nachdem die Nachfrage gesunken war. Er sagte gegenüber der Rheinischen Post: "Wir hatten Überkapazitäten beim Thermomix in Europa, die Wachstumschancen liegen in Asien". Das Unternehmen reagiert demnach auf die in den letzten Jahren gesunkenen Verkaufszahlen und will sich nun der Erschließung neuer Märkte widmen.

    Thermomix boomt auf dem chinesischen Markt

    Einer dieser neuen Märkte befindet sich im asiatischen Raum. In China konnte das Unternehmen seinen Umsatz innerhalb eines Jahres verdoppeln, für das Jahr 2020 wird ein Umsatz von 200 Millionen Euro prognostiziert. Daher soll auch ein neues Fertigungswerk in China entstehen, wobei einige Teile weiterhin aus Wuppertal kommen werden. Außerdem hält das Unternehmen an einem Hauptfertigungswerk in Frankreich fest. "Größter Produktionsstandort bleibt weiterhin unser Thermomix-Stammwerk in Frankreich, wo die Geräte für die großen europäischen Märkte gefertigt werden. Die Motorenfertigung sowie die Fertigung weiterer Komponenten für den Thermomix, wie beispielsweise das Mixmesser, findet auch weiterhin in Wuppertal statt", sagte ein Pressesprecher der Rheinischen Post.

    Betriebsratschef Ralf Hüttemann hat langfristig die Hoffnung, dass der Marktgewinn in China sich auch für den Standort in Deutschland als vorteilhaft erweisen wird: "Wir hoffen, dass die Produktion in China hochfährt und wir dadurch auch in Wuppertal mehr Motoren und Messer für den Thermomix exportieren können." Ein Erfolg in China könnte demnach auch den Arbeitnehmern in Wuppertal zu Gute kommen. (AZ)

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