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Fall Walter Scott: Todesschüsse eines Polizisten: Behörden veröffentlichen zweites Video

Fall Walter Scott

Todesschüsse eines Polizisten: Behörden veröffentlichen zweites Video

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    Ein Gedenkstein in North Charleston, der an den erschossenen Walter Scott erinnern soll.
    Ein Gedenkstein in North Charleston, der an den erschossenen Walter Scott erinnern soll. Foto: Stephen B. Morton, dpa

    Auf einem neuen Video, das die Behörden von South Carolina jetzt veröffentlicht haben, sind Teile der Verkehrskontrolle zu sehen, die den tödlichen Schüssen des Polizeibeamten auf den unbewaffneten Walter Scott vorausging. Polizist Slager fordert Scott dabei auf, ihm die Papiere für seinen Wagen zu zeigen. Der Mercedes-Fahrer erwidert, dass er das Auto noch nicht gekauft habe und deshalb keinen Versicherungsnachweis vorlegen könne.

    US-Polizist verfolgte den flüchtenden Scott und drohte mit Elektroschocker

    Slager kehrt daraufhin mit den Worten "Ich bin gleich wieder bei Ihnen" zu seinem Auto zurück. Scott verlässt ebenso sein Auto und setzt sich wieder, als der Polizist es ihm befiehlt. Kurze Zeit später steigt Scott erneut aus und rennt davon. Polizist Slager verfolgt ihn und droht mit dem Einsatz eines Elektroschockers. Die Verteidigung des Polizisten, der derzeit in Haft auf seinen Gerichtstermin wartet, hat sich bislang nicht zu dem Video geäußert.

    Das erste Video, das am vergangenen Wochenende aufgetaucht war, zeigt, wie Michael Slager in einem Park in North Charleston den flüchtenden Afroamerikaner Scott in den Rücken schoss und tötete. Die Todesschüsse des Polizisten lösten in den USA eine Welle der Empörung aus. Slager hatte sich auf Notwehr berufen und muss voraussichtlich am Freitag vor Gericht erscheinen. Der erschossene Scott soll am Samstag beerdigt werden.

    Details aus Personalakte: Polizist wendete bereits zuvor Gewalt gegen einen Afroamerikaner an

    Aus der Personalakte des Polizisten war zuvor bekannt geworden, dass er sich bereits vor zwei Jahren wegen übermäßiger Gewalt gegen einen Schwarzen verantworten musste.

    Damals war Slager demnach in North Charleston mit einem Kollegen zu einem Einbruch gerufen worden. Die Betroffene führte die Polizisten zum Haus des mutmaßlichen Täters, wo ein wohl Unbeteiligter an der Tür erschien. Obwohl die Frau klarstellte, dass er nicht der gesuchte Einbrecher sei, sei es zu Handgreiflichkeiten gekommen, woraufhin Slager seinen Elektroschocker einsetzte.

    So berichteten es eine Augenzeugin und der Betroffene, der später die Beschwerde einreichte. Slager habe ihm grundlos einen Schock verpasst und ihn geschlagen und gezerrt. Der zweite Polizist sagte dagegen, Slager habe den Taser einsetzen müssen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Konsequenzen hatte der Vorfall aus dem September 2013 allerdings nicht: Slager wurde von den Vorwürfen entlastet.

    Slager kam seiner Akte zufolge 2009 zur Polizei und hatte seiner Bewerbung zufolge sechs Jahre für die Küstenwache gearbeitet. Leistungsbeurteilungen zeichnen das Bild eines guten Mitarbeiters. Er habe stets Sicherheitsvorschriften eingehalten und sich stets um die Sicherheit seiner Kollegen gesorgt. Er besaß auch die Lizenz, einen Elektroschocker einzusetzen. AZ/dpa

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