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Eurovision Song Contest: Viel Haut für Nichts - Norwegen gewinnt

Eurovision Song Contest

Viel Haut für Nichts - Norwegen gewinnt

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    Dita von Teese Grand Prix
    Dita von Teese Grand Prix

    Von Andrea Wenzel Moskau - Es sollte nicht sein: Trotz einem sexy Auftritt mit Stripperin Dita von Teese kam Deutschland beim Eurovision Song Contest 2009 nur auf Platz 20. Sieger wurde ein Anderer: Alexander Rybak für Norwegen.

    Mit der Nummer 17 kamen am Samstagabend gegen 22.15 Uhr Produzent Alex Christensen und der US-Musicalsänger Oscar Loya mit "Miss Kiss Kiss Bang" auf die Bühne - gemeinsam mit Stripperin Dita von Teese. Ihr Auftritt wurde mit Spannung erwartet. Noch am Nachmittag bei der Generalprobe hatte Teeses freizügiger Auftritt für Irritationen gesorgt. Die Veranstalter hatten zu viel nackten Busen beanstandet und "Rücksicht auf die kulturellen Unterschiede zu anderen Ländern" angemahnt.

    Also blieb bei der Generalprobe am Samstagnachmittag wenige Stunden vor dem Finale auf der gigantischen Bühne der Olympia-Halle die Jacke an. Für den Auftritt am Abend hatte Teese einen Kompromiss angekündigt.

    Und der war gelungen. Schien es anfangs noch, als würde die Kamera-Regie bewusst um die Erotik-Tänzerin herumschneiden, kam sexy Dita, übrigens ohne Jacke, im letzten Drittel des Songs nach vorne zu Sänger Oscar Loya und legte mit ihm einen sexy Auftritt hin. Die Stimmung in der Halle war gut, der Auftritt der Deutschen ebenso. Auch wenn Dita von Teese keinen nackten Busen zeigte, sondern eine geschlossene, enge schwarze Korsage trug.

    Doch all die Bemühungen um eine gelungene Choreografie rund um den Song "Miss Kiss Kiss Bang" halfen nichts. Kurz nach Mitternacht dann die Stunde der Wahrheit. Würden Oscar und Dita punkten? Nicht wirklich. Schon sehr frühzeitig war klar, dass der deutsche Auftritt bei der Abstimmung keine Chance haben würde. Stattdessen positionierten sich Norwegen, Island und Aserbaidschan als Favoriten.

    Schon als noch zwölf Länder ihre Punkte abzugeben hatten, war Norwegen der Sieg nicht mehr zu nehmen. Alexander Rybak (23), ein - zugegeben - sympathischer Sänger, hatte die Jurys mit seinem Stück "Fairytail" für sich erobert. Der deutsche Auftritt landete abgeschlagen auf Platz 20 - immerhin ein Achtungserfolg bei 25 Teilnehmern: Vergangenes Jahr waren die No Angels auf dem letzten Platz gelandet.

    Das Ergebnis sei "sehr ungeil", kommetierte Alex Christensen. Man habe immer noch nicht das Rätsel gelöst, wie man zwölf Punkte erreichen könne. Insgesamt 35 Punkte bekam das Duo, unter anderem aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Albanien, Norwegen, der Türkei und den Niederlanden. Trotz des eher durchwachsenen Abschneidens zeigte sich das Deutsche Duo vom Grand Prix jedoch überzeugt. Er habe einen "mega-Spaß" und "die beste Zeit seines Lebens" gehabt, sagte der Kalifornier Loya in der Nacht zum Sonntag in der ARD.

    Teuerster Grand Prix aller Zeiten

    Bei all dem Gerede um den Teese-Auftritt gerieten andere Attraktionen des Abends nahezu in Vergessenheit. Dabei war der Grand-Prix in Moskau als Show der Superlative angekündigt.

    Zum ESC-Finale in Moskau kamen mehr als 20 000 Fans in die Halle und 100 Millionen Fernsehzuschauer wurden erwartet. Russland hatte angekündigt, mit 30 Millionen Euro den teuersten Grand Prix aller Zeiten auszurichten und wirklich keine Kosten und Mühen gescheut. Das Signal für den Beginn der Abstimmung kam per Liveschaltung von der Internationalen Raumstation ISS.

    Erstmals seit 1996 kamen auch wieder Jurys in den einzelnen Ländern zum Einsatz. Damit wollten die Veranstalter das sogenannte Nachbarschaftsvoting von Zuschauern befreundeter Länder unterbinden, das zuletzt häufig kritisiert wurde.

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