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Vogelgrippe: Vogelgrippe im Münsterland bestätigt: 1500 Tiere getötet

Vogelgrippe

Vogelgrippe im Münsterland bestätigt: 1500 Tiere getötet

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    Auf einem Geflügelhof in Laer im Münsterland wurden Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen. 1500 Tiere mussten getötet werden. Symbolbild
    Auf einem Geflügelhof in Laer im Münsterland wurden Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen. 1500 Tiere mussten getötet werden. Symbolbild Foto: Bernhard Weizenegger

    Nach einem bestätigten Vogelgrippe-Fall mussten auf einem Geflügelhof in Laer im Münsterland knapp 1500 Tiere getötet werden. Ein Schnelltest habe bei einer erkrankten Pute Vogelgrippe nachgewiesen, bestätigte eine Sprecherin des Kreises Steinfurt gegenüber der Münsterschen Zeitung. Um eine Ausbreitung des Erregers zu verhindern, habe man alle Tiere töten müssen.

    Keine Gefahr für Verbraucher

    Bei dem Vogelgrippe-Fall handele es sich um den sogenannten „niedrigpathogenen“ Typ des Influenzavirus: H5N2. Die getöteten Puten, Wachteln und Enten seien zuvor im Freiland gehalten worden. Einige Tiere seien auch in den Handel gelangt, sagte die Sprecherin. Gefahr bestehe für die Verbraucher aber nicht, da Geflügel gegart werde. Das Virus werde dabei zerstört.

    Vogelgrippe H5N8, H5N1 H7N9, H5N8: Zahlen und Fakten

    Viele Vogelgrippe-Viren können Symptome beim Menschen auslösen. Als besonders gefährlich haben sich in den vergangenen Jahren H5N1 und H7N9 erwiesen.

    Durch natürliche Genveränderungen entstehen fortwährend neue Varianten der Vogelgrippe-Viren.

    Die Ziffern hinter H und N stehen für Oberflächenstrukturen, anhand derer die Viren Subtypen zugeordnet werden.

    Eine Infektion eines Menschen mit H5N1 war erstmals 1997 in Hongkong nachgewiesen worden.

    Von 2003 bis 2013 seien etwa 650 Infektionen mit dem Erreger registriert worden, berichten Wissenschaftler. In insgesamt 15 Ländern seien mehr als 380 Menschen daran gestorben.

    Bei H7N9 ist der erste Nachweis im März 2013 erfolgt.

    Im Januar 2014 starb in Nordamerika erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe. Eine Kanadierin, die China besucht hatte, erlag den Folgen einer Infektion mit dem Virus H5N1.

    China ist wegen des oft engen Miteinanders von Mensch und Vieh besonders von Übertragungen auf den Menschen betroffen.

    Experten befürchten, dass auf diese Weise einmal eine globale Pandemie ihren Ursprung nehmen könnte.

    Auf einem Geflügelhof im Münsterland wurden bei einer Pute im Herbst 2014 Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N2 entdeckt. Einige Tiere waren zuvor auch in den Handel gelangt.

    Im Herbst 2016 wurde in mehreren europäischen Ländern eine gefährliche Vogelgrippen-Variante vom Typ H5N8 nachgewiesen.

    Als Vorsichtsmaßnahme hat das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Steinfurt nach Erhalt des endgültigen Untersuchungsergebnisses einen Sperrbezirk von einem Kilometer um den betroffenen Hof eingerichtet. In diesem Gebiet liegen drei Betriebe mit einer kleineren Geflügelhaltung, die bereits beprobt wurden. Zwei Proben waren unauffällig, das Ergebnis der dritten Probe steht noch aus.

    Sperrbezirk um betroffenen Hof eingerichtet

    Das Sperrgebiet wird 21 Tage aufrecht erhalten. In dieser Zeit gelten besondere Beschränkungen für die Geflügelhaltung, beispielsweise dürfen keine Tiere oder Eier verkauft werden. Außerdem müssen alle Tiere in den Stall.

    Bei der niedrigpathogenen aviären Influenza handelt es sich um eine ansteckende und anzeigepflichtige Viruserkrankung des Geflügels und anderer Vogelarten, die epidemische Ausmaße annehmen und damit Tierverluste und wirtschaftliche Schäden zur Folge haben kann. Außerdem können diese Subtypen zu hochpathogenen aviären Influenzatypen mutieren und so die klassische Geflügelpest auslösen. AZ

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