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Allerheiligen: Was ein Youtuber namens "Tanzverbot" vom Tanzverbot hält

Allerheiligen

Was ein Youtuber namens "Tanzverbot" vom Tanzverbot hält

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    In den Videos von Kilian Heinrich alias "Tanzverbot" geht es häufig um ungesundes Essen.
    In den Videos von Kilian Heinrich alias "Tanzverbot" geht es häufig um ungesundes Essen. Foto: Heinrich/Screenshot Youtube

    An sogenannten stillen Feiertagen wie Allerheiligen gibt es jedes Jahr Diskussionen um das sogenannte Tanzverbot. Doch wer auf Youtube die Kommentare zu einem Video liest, das die Hintergründe von stillen Feiertagen erklärt, stellt fest, dass einige Nutzer etwas anderes erwartet haben. "Ich dachte, es geht um Tanzverbot", schreibt einer. "Es gibt nur einen Tanzverbot", ein anderer. Besonders viele schreiben: "Doppelpeace."

    In Tanzverbots Videos geht es häufig um ungesundes Essen

    "Doppelpeace" ist ein Ausdruck, den ein Youtuber namens "Tanzverbot" in vielen seiner Videos verwendet. Im echten Leben heißt er Kilian Heinrich, ist 22 Jahre alt, und hat keinen Bezug zu kirchlichen Feiertagen. "Ich bin nicht religiös", erklärt er am Telefon.

    "Tanzverbot" hat sich mit einer Reihe sogenannter "Ansage"-Videos einen Namen gemacht. Mit diesen provozierte er andere Youtuber und deren Fans. Hin und wieder veröffentlicht er Musikvideos. In den meisten seiner Clips stellt er jedoch seine ungesunde Ernährung zur Schau. Am 27. Oktober veröffentlichte er etwa ein Video mit dem Titel "3 Mal am Tag zu McDonalds – Fastfood-Süchtiger redet über sein Leben". Zu sehen ist er, wie er in seinem Auto sitzend acht Minuten in die Kamera schreit und von seiner Fastfood-Sucht erzählt. Seine Filme laufen unter der Kategorie "Unterhaltung". Und sie sind erfolgreich: Der Kanal "Tanzverbot" hat 878.000 Fans, seine erfolgreichsten Videos mehrere Millionen Klicks. Kilian Heinrich lebt von Youtube.

    "Tanzverbot" fand seinen Youtuber-Namen zufällig auf Wikipedia

    Der Nutzername des Youtubers kam zufällig zustande. "Das war schwierig mit der Namenswahl", erklärt Heinrich. Er habe verschiedene Pseudonyme ausprobiert, sei aber unzufrieden gewesen. Dann suchte er auf Wikipedia. "Weil da ja schon gehoben geschrieben wird, und das mag ich." Heinrich erzählt, er habe sich durch Artikel geklickt und sei irgendwann auf den Begriff gestoßen. "Tanzverbot, den Namen hörst du einmal, dann vergisst du ihn nicht mehr."

    Ihm sei anfangs gar nicht bewusst gewesen, dass es sich beim "Tanzverbot" tatsächlich um ein Verbot handelt. "Ich fand einfach den Namen gut." Das war bereits vor rund zehn Jahren, also deutlich vor seiner Youtube-Karriere. Zuerst habe er den Namen in Onlinespielen verwendet, seit etwa fünf Jahren eben auch auf Youtube.

    An Feiertagen wie Allerheiligen bekommt "Tanzverbot" viele Nachrichten

    Heinrich lebt in einem Ort in Brandenburg, zuvor hatte er eine Wohnung in Berlin. Dort gibt es weniger stille Feiertage als in Bayern. Und in seinem Umfeld, sagt er, seien diese überhaupt kein Thema. Nur über Twitter werde er darauf aufmerksam gemacht. Denn wenn der Hashtag "Tanzverbot" in den Trends ist, bekomme er lauter Nachrichten. "Ich weiß nicht, ob ich populärer bin als das Tanzverbot…", überlegt er.

    Und wie findet es "Tanzverbot", dass an diesen Tagen bei öffentlichen Veranstaltungen nicht getanzt werden darf? "Da bin ich ein schlechter Ansprechpartner, weil ich nicht in Clubs gehe", sagt er. Ihn betreffe das Verbot kaum. Eine Meinung zum "Tanzverbot" hat der Youtuber dennoch. "Ich kann das in gewisser Hinsicht nachvollziehen. Aber mich nervt es. Jeder soll so leben, wie er leben möchte. Dann muss man aber auch damit klarkommen, dass ich darin jetzt nicht so einen Wert sehe."

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