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Politischer Aschermittwoch: Was hinter dem politischen Aschermittwoch steckt

Politischer Aschermittwoch

Was hinter dem politischen Aschermittwoch steckt

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    Parteichef Horst Seehofer spricht beim Politischen Aschermittwoch im vergangenen Jahr zu seinen Parteigenossen.
    Parteichef Horst Seehofer spricht beim Politischen Aschermittwoch im vergangenen Jahr zu seinen Parteigenossen. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    Ein Viehmarkt in Vilshofen im 19. Jahrhundert ist im Grunde der Geburtsort des politischen Aschermittwochs. Später folgten dort Kundgebungen des Bauernbundes. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es zunächst die Bayernpartei, die sich der Tradition erinnerte. Doch seit Jahrzehnten wird der politische Aschermittwoch überwiegend mit der CSU in Verbindung gebracht.

    CSU-Patriarch Franz Josef Strauß trat zunächst viele Jahre im Wolferstetter Keller in Vilshofen auf, einem Wirtshaus mit Platz für wenige hundert Zuhörer. 1975 verlegte Strauß die Kundgebung dann in die Passauer Nibelungenhalle, einem NS-Bau mit Platz für über 8000 Menschen. Strauß' polemische Attacken, Stammtischatmosphäre, Bierdunst und rauchgeschwängerte Luft machten die Kundgebung bundesweit bekannt.

    Politischer Aschermittwoch: Das Format kopierten sämtliche Parteien

    Im Laufe der Jahre kopierten sämtliche anderen Parteien das CSU-Format. Von der einstigen Stammtischatmosphäre ist inzwischen aber auch bei der CSU nichts mehr übrig. Die CSU-Kundgebung findet seit über zehn Jahren in der wesentlich kleineren Dreiländerhalle statt, einem sterilen Kongressbau, der für maximal 4000 Zuschauer reicht. Geraucht werden darf seit Jahren nicht mehr, und die gut funktionierende Hallenbelüftung eliminiert den Dunst von Bier und Fischsemmeln. 

    Die bayerische SPD hält inzwischen ihre Aschermittwochskundgebungen in einem echten Bierzelt 20 Kilometer donauaufwärts in Vilshofen ab. Die anderen Parteien laden in verschiedenen niederbayerischen Städten entweder in Wirtshäuser oder in kleinere Stadthallen. Einzig die Linke macht der CSU noch in Passau Konkurrenz - auf einem Donaudampfer. dpa

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