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Doodle zum 108. Geburtstag: Wer war Gerda Taro?

Doodle zum 108. Geburtstag

Wer war Gerda Taro?

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    Gerda Taro hätte heute 108. Geburtstag feiern können. Die deutsche Kriegsfotografin starb im Alter von nur 26 Jahren.
    Gerda Taro hätte heute 108. Geburtstag feiern können. Die deutsche Kriegsfotografin starb im Alter von nur 26 Jahren. Foto: Wikimedia Commons/anonym

    Gerda Taro stand lange im Schatten ihres Lebensgefährten, des Fotografen Robert Capa, der mit seiner ikonischen Aufnahme "Loyalistischer Soldat im Moment seines Todes" ("The Falling Soldier") berühmt geworden war. Doch mit ihrem Tod wurde auch Taro zum Mythos.

    Gerda Taro wurde am 1. August 1910 als Gerta Pohorylle geboren und wuchs in Stuttgart auf. Mit 19 Jahren zog die Tochter eines jüdischen Kaufmanns nach Leipzig, wo sie sich sozialistischen Gruppen anschloss. 1934 lernte sie den Fotografen Andre Friedmann kennen und lieben, der sich später den Künstlernamen Robert Capa zulegte. Auch sie legte sich einen Küstlernamen zu, eben Gerda Taro.

    Als in Spanien der Bürgerkrieg ausbrach, beschloss das Paar, die Grauen des Krieges zu dokumentieren und in Bildern festzuhalten. Taros Arbeiten zeigen Soldenten an der Front, aber auch Frauen beim Waffentraining am Strand, Paare im Café mit Gewehr in der Hand, Landarbeiter oder Kinder in Milizkleidung auf Barrikaden. Das Leid der Flüchtlinge dokumentiert sie ebenso wie Kämpfe, Verwundete und Tote - etwa die Opfer eines Luftangriffs im Leichenhaus von Valencia.

    Andere Fotos waren aber auch inszeniert. Etwa die eines Gefechts in Córdoba. "Kein wirklicher Kampf könnte realistischer sein als diese Szene", soll Capa mal gesagt haben. Sein "Falling Soldier" von 1936 wurde später zu einer Ikone des Spanischen Bürgerkriegs. Der im Augenblick seines Todes von Capa fotografierte Milizionär im weißen Hemd ging in die Geschichte der Fotografie ein. Auch weil der Vorwurf bis heute nicht ausgeräumt ist, auch dieses weltberühmte Foto sei inszeniert gewesen.

    Im Juli 1937 dann der tragische Tod der Fotografin: Gerda Taro wurde an der Front nahe Madrid versehentlich von einem republikanischen Panzer überrollt und starb später in einem Krankenhaus. Zehntausende gaben ihr am 1. August 1937 auf dem Weg zur Grabstätte auf einem Pariser Friedhof das letzte Geleit. Es war der Tag ihres 27. Geburtstags.

    108. Geburtstag von Gerda Taro: Einige Bilder waren auch inszeniert

    Erst viele Jahre später wurden die Umstände ihres Todes geklärt und der Soldat identifiziert, der diesen Panzer - einen russischen T-26 - steuerte. Der aus Albacete im Osten Spaniens stammende Soldat habe von dem tragischen Unfall nichts bemerkt. Das Unglück geschah demnach, als er den Panzer während eines Luftangriffs bei Brunete westlich von Madrid rückwärts von einem freien Feld auf eine Straße steuerte.

    Die 26 Jahre alte Fotografin war zuvor von einem anderen Fahrzeug gestürzt und lag hinter einer kleinen Anhöhe auf dem Boden, als sie von den Ketten des Panzers erfasst wurde. Erst später habe ein Kamerad den Fahrer auf den Unfall aufmerksam gemacht. "Du hast sie getötet", soll er ihm gesagt haben.

    Die Geschichte kam dank der Erzählungen eines Mannes ans Licht, der zahlreiche Fotografien aus jener Zeit aufbewahrt. 

    Gerda Taro hätte heute ihren 108. Geburtstag feiern können. Google würdigt die Kriegsfotografin mit einem Doodle auf seiner Startseite. (AZ)

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