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Wetter: Darum sind Hitze-Gewitter so schwer vorherzusagen

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Darum sind Hitze-Gewitter so schwer vorherzusagen

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    Heftige Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel zogen am Montagabend über Deutschland hinweg.
    Heftige Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel zogen am Montagabend über Deutschland hinweg. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Erst Rekord-Hitze, dann die schwersten Unwetter seit Jahren: Während es in Bayern vorerst noch ruhig blieb, zogen gestern in Westdeutschland schwere Gewitter auf. Blitz, Donner, Orkanböen und Starkregen wüteten über Städten wie Düsseldorf und Dortmund. Mindestens sechs Menschen starben, die meisten von ihnen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen.

    In Schwaben wird es auch heute wieder äußerst heiß werden. Zum Nachmittag hin werden dann lokale Gewitter erwartet. Dabei seien örtlich Hagel mit einer Korngröße über drei Zentimeter und Starkregen möglich. Außerdem könne es Böen zwischen 70 und 90 Stundenkilometer geben, so die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). 

    Wo genau es die Gewitter geben wird, ist noch nicht ganz klar. Denn für die Meteorologen ist es sehr schwer, sie vorherzusagen. "Gewitter sind besonders in ihrer Entstehung sehr kleinräumige Wetterphänomene, die von unseren Wettermodellen nicht "aufgelöst" werden können", berichtet Tobias Reinartz jetzt auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes. Das hochauflösende Wettermodell des DWD habe aktuell eine Auflösung - vergleichbar mit der Maschenweite eines Netzes - von 2,8 Kilometer. Gewitter seien in ihrer Entstehung aber deutlich kleiner, meist nur wenige hundert Meter groß.

    Das müssen Sie über Gewitter wissen

    „Eichen musst du weichen, Buchen sollst Du suchen“? Das ist Unfug. Lesen Sie hier, was Sie über Gewitter wissen müssen.

    Gewitter entstehen, wenn feuchtwarme Luft nach oben in die kühlere Atmosphäre aufsteigt. Dabei kann enorme elektrische Spannung entstehen, die sich in Form von Blitzen entlädt.

    Wärmegewitter treten meistens an Nachmittagen oder abends auf.

    Bei Gewitter muss man in aller Regel auch mit Sturm- und Orkanböen, mit Hagel und mit Starkregen rechnen.

    Allein in Bayern gibt es zwischen 25 und 35 Gewitter-Tage im Jahr.

    Blitze können über zehn Kilometer lang sein.

    Bei Gewitter sollte man in Gebäuden oder in einem Wagen Schutz suchen.

    In freier Natur sollte man bei Gewitter Schutz in einer Mulde suchen.

    Gefährliche Orte bei Blitz und Donner sind einzelne Bäume und Baumgruppen, Hügel, aber auch Metallzäune und Gitter.

    Bei Gewitter sollte man sich generell von Bäumen fernhalten - denn hier droht Blitzschlag. Der Spruch „Eichen musst du weichen, Buchen sollst Du suchen“ ist deshalb Unfug.

    Wie weit entfernt ein Blitz eingeschlagen hat, lässt sich leicht errechnen:

    Zählen Sie die Sekunden zwischen Blitz und Donner und multiplizieren die Zahl mit 333 Metern.

    Deshalb sei es auch nicht selten, "dass es bei Gewittern in einem Stadtteil "Land unter" heißt, während es in einem anderen trocken bleibt", so der Meteorologe weiter. Gut vorhersehbar sei für die Experten aber immerhin die ungefähre Region, in der mit Gewittern zu rechnen sei. 

    Am heutigen Dienstag ist das praktisch ganz Schwaben und Oberbayern. Gewitter-Vorwarnung gab es unter anderem für die Kreise Aichach-Friedberg, Dillingen, Donau-Ries, Günzburg, Landsberg, Neu-Ulm, Neuburg-Schrobenhausen, Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu, Augsburg, Kaufbeuren, Kempten und Memmingen.  bo

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